Es gibt rund um Gaia-X zahlreiche Initiativen und Leuchtturmprojekte mit dem Ziel, die Grundlagen offene, vertrauenswürdige Datenökosysteme zu schaffen: Catena-X soll die Akteure in der Automobilindustrie in die Lage versetzen, sich so einfach, sicher und unabhängig wie nie zuvor in globalen Wertschöpfungsketten zu organisieren. Aufbauend auf den Ergebnissen von Gaia-X und Catena-X soll der Manufacturing-X-Datenraum dies für die übrige Fertigungsindustrie ermöglichen.
Gemeinsam ist all diesen Initiativen die Vision, Deutschland und Europa datentechnisch unabhängiger von den großen amerikanischen Playern zu machen. Der Anspruch ist Datensouveränität: Wer Daten zur Verfügung stellt, behält die Kontrolle und entscheidet individuell, wer am Datenaustausch wie, wann, wo und unter welchen Bedingungen beteiligt wird.
Unbestreitbar brauchen wir in Europa mehr Datenhoheit und digitale Souveränität, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen. Die Digitalisierung ist ein Teufelskreis - sie bringt einerseits immer mehr digitale Daten hervor, braucht aber auch immer mehr Daten, um optimal funktionieren zu können. Allein die virtuelle Absicherung hoch automatisiert fahrender Fahrzeuge erfordert riesige Mengen an Fahrzeug- und Umgebungsdaten, um alle erdenklichen Fahrsituationen simulieren zu können.
Daten-Sharing ist also das Gebot der Stunde. Um unsere Wertschöpfungsketten robuster und unsere Fertigungsprozesse nachhaltiger zu machen, brauchen wir den Zugriff auf die Daten von Kunden, Entwicklungspartnern, Zulieferern, um sie mit unseren Daten verknüpfen zu können. Es macht deshalb grundsätzlich Sinn, seine Daten anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen, um im Gegenzug die Daten der anderen nutzen zu können. Zum Beispiel für das Training von Anwendungen der Künstlichen Intelligenz.