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Dankbarer Abschied nach 25 Jahren PROSTEP-Geschichte

Von Bernd Pätzold

Nach fast 25 Jahren an der Unternehmensspitze - zunächst der ProSTEP Produktdatentechnologie GmbH und später dann der PROSTEP AG - heißt es für mich Abschied nehmen: Abschied von der Firma, von meinen lieben Kolleg*innen, von unseren geschätzten Partnern und Kunden und von der gesamten PLM-Community. Ich gehe Mitte des Jahres in den Ruhestand und habe mir fest vorgenommen, im Unterschied zu vielen meiner liebgewonnenen Weggefährt*innen keine beratende Tätigkeit aufzunehmen, sondern mich ganz meinen privaten Interessen zu widmen. 25 Jahre PROSTEP- und mehr als 40 Jahre CAD/PLM-Geschichte sind genug, finde ich.

Vielleicht liegt es daran, dass PLM-Jahre Hundejahre sind, die man mindestens mit sieben multiplizieren muss, um ihre wahre Dimension zu erfassen. So viel ist in diesem Vierteljahrhundert passiert, dass manches schon wieder in Vergessenheit geraten ist. Glücklicherweise erinnert zumindest der Name von PROSTEP immer noch daran, dass alles mal mit dem STEP-Standard und den Problemen beim 3D-Datenaustausch begann, über die wir heute nur noch lächeln können. Zumindest wenn man sie mit den technologischen Herausforderungen der digitalen Transformation vergleicht, mit denen wir uns heute herumschlagen.

Als ich die Leitung von PROSTEP übernahm, stand das Unternehmen noch nicht für 100-prozentige PLM-Kompetenz, ganz einfach, weil der Begriff des Product Lifecycle Managements noch nicht erfunden bzw. generell akzeptiert war. Er kam erst Anfang dieses Jahrhunderts in Mode. Und ob unser Unternehmen angesichts der vielen neuen Digitalisierungsthemen, mit denen wir uns beschäftigen, künftig noch ausschließlich für PLM stehen wird, ist ungewiss. Aber ich bin mir sicher: „We Integrate YOUR Future“ wird unser Leitmotiv bleiben, denn es hat uns groß gemacht, was auch immer unsere Kunden integrieren oder verlinken wollten.

PROSTEP verdankt seine Existenz im Prinzip dem Mangel an Offenheit und der fehlenden Integrationsfähigkeit vieler IT-Lösungen. Gerade deshalb ist Offenheit neben der Herstellerneutralität zu einem wesentlichen Teil unserer DNA geworden. Sie spiegelt sich auch in der Produktphilosophie unserer OpenXXX-Lösungen wider, die wir kontinuierlich weiterentwickeln und die neben dem Beratungsgeschäft ein wesentliches Standbein unseres geschäftlichen Erfolgs sind.

Von wenigen Ausnahmejahren abgesehen ist die PROSTEP Gruppe in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten stetig gewachsen. Zwischen 1999 und 2022 kletterte der Umsatz auf knapp 50 Millionen Euro und hat sich damit mehr als verachtfacht. Ein großes Glück für uns war, dass unsere Gesellschafter alle Jahresüberschüsse in die Kapitalrücklage gesteckt haben. Dadurch konnten wir dieses Wachstum und alle damit verbundenen Investitionen aus eigener Kraft finanzieren und stehen heute wirtschaftlich sehr gesund da. KPGM hat uns bei der Prüfung des letzten Jahresabschlusses bescheinigt, dass PROSTEP jetzt eine große Kapitalgesellschaft ist – ich glaube dies ist ein toller Erfolg.

Dank unserer wirtschaftlichen Gesundheit haben wir auch die Finanzkrise, die Corona-Pandemie und andere Krisen gut überstanden, von denen es in den letzten 25 Jahren nicht wenige gab. Im Gegenteil, man hat den Eindruck, dass sie immer schneller aufeinander folgen, so dass der Krisenmodus zum Normalzustand wird. Die Pandemie war vor allem für unsere Mitarbeiter*innen eine ungeheure Herausforderung, denn sie mussten praktisch über Nacht von der Leistungserbringung vor Ort auf remote umschalten. Dass dabei unser Zusammengehörigkeitsgefühl und der PROSTEP-Spirit nicht verloren gingen, fand und finde ich beeindruckend.

Die Menschen, die bei PROSTEP arbeiten, sind unser wichtigstes Kapital. Wir beschäftigen heute 300 hochqualifizierte und engagierte Mitarbeiter*innen aus aller „Mütter“ Länder. Insgesamt sind glaube ich mehr als 20 Nationalitäten in unserem Unternehmen vertreten. Geschlecht bzw. Gender, Herkunft, Religion und politische Weltanschauung spielen für uns keine Rolle. Was zählt sind ihre Toleranz, Offenheit und Kompetenz. Dass diese Werte bei PROSTEP wie selbstverständlich gelebt werden, ist etwas, auf das wir echt stolz sein können.

Ob ich das Haus gut bestellt habe, werden andere beurteilen müssen. Ich glaube jedoch, dass das Unternehmen für die Herausforderungen der digitalen Entwicklung smarter, softwareorientierter Produkte gut aufgestellt ist. Nicht zuletzt dank der Ernennung von Philipp Hasenäcker zum Vorstandsmitglied, der in meine Fußstapfen treten und das Unternehmen künftig zusammen mit Karsten Theis leiten wird. Er bringt viel Erfahrung aus dem Software-Umfeld mit. Wir haben es geschafft, unseren Führungsnachwuchs im Unternehmen selbst zu rekrutieren. Auch darauf können wir stolz sein.

Bei allen, die mich in den letzten 25 Jahren begleitet und unterstützt haben, möchte ich mich herzlich bedanken. Vor allem natürlich bei unseren Kunden, den großen OEMs aus Automobil-, Flugzeug-, Maschinen- und Schiffbau, aber auch den vielen Top-Zulieferern, die unseren Erfolg überhaupt erst möglich gemacht haben. Wenn ich mir ein Abschiedsgeschenk von Ihnen wünschen dürfte, dann dass Sie PROSTEP weiterhin so fest die Treue halten. Auf Wiedersehen.

Ihr Bernd Pätzold

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