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PROSTEP demonstriert Austausch des CO2-Fußabdrucks über Catena-X auf der HMI

Von Martin Holland

Nachhaltigere Produkte zu entwickeln und sie nachhaltiger zu fertigen und zu betreiben, ist Ziel des von PROSTEP geleiteten Konsortialprojekts Decide4ECO. Dazu muss man auch ihren CO2-Fußabdruck bewerten können. Auf der Hannover Messe Industrie (HMI) zeigen wir erstmals eine Lösung, die den Austausch von Nachhaltigkeitsinformationen über Manufacturing-X, Catena-X und andere Datenökosysteme ermöglicht.

Decide4ECO ist ein im Rahmen der Initiative Manufacturing-X zur Schaffung vertrauenswürdiger Datenräume für die Fertigungsindustrie ausgewähltes Projekt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird.  Das Projekt soll die ökologische und zirkuläre Wertschöpfung durch nachhaltigere Produkte fördern und Lösungen für den Austausch von Informationen über vertrauenswürdige Datenräume für die Bereitstellung und Nutzung nachhaltigkeitsrelevanter Informationen untersuchen. Neben PROSTEP sind das Heinz-Nixdorf-Institut der Uni Paderborn, die IT-Lösungsanbieter CONTACT Software und Nexpirit, die Industrieunternehmen BOS, Sonova Consumer Hearing (Sennheiser) und Hadi-Plast sowie Grant Thornton und Brainport Industries als assoziierte Partner an Decide4ECO beteiligt.

Neben einem KI-Chatbot für die Interaktion mit dem Digitalen Produktpass hat PROSTEP im Rahmen des Projekts einen Eclipse Dataspace Connector (EDC) für seine PLM-Integrationsplattform OpenPDM entwickelt.

Er ermöglicht es, Daten aus den angebundenen PLM-, ALM- oder ERP-Systemen AAS-konform in Datenökosystemen wie Catena-X oder Manufacturing-X bereitzustellen und die Daten unter Einhaltung der Compliance-Regeln (z. B. Usage Policy, Access Policy,) des Daten-Ökosystems auszutauschen. Die Verwaltungsschale (Asset Administration Shell AAS) dient als Standard für die Bereitstellung der Daten und nachfolgende Verarbeitung.

„Die Verwendung eines standardisierten Formats wie AAS für den Austausch von Umweltdaten im Datenraum oder direkt mit Partnern und Kunden erlaubt uns, Daten aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen und zu bewerten“, sagt Olaf Sündermann, Manager Competence Center Mechanics bei Sennheiser. „So können wir unseren Entwicklern helfen, die CO2-Emissionen zu berücksichtigen, wenn sie Materialien und Bauteile auswählen. Das wird die Nachhaltigkeit unserer Produkte und des ganzen Unternehmens fördern, und wir können das dem Endkunden mit Hilfe des DPP auch transparent machen.“

Vorstellung des Demonstrators auf der HMI

Auf der HMI (Stand der Initiative Industrie 4.0 D26 in Halle 8) zeigen die Konsortialpartner den ersten Demonstrator einer Lösung, mit der nachhaltigkeitsrelevante Informationen unter Einhaltung der von Catena-X bzw. Cofinity-X vorgegebenen Regeln zwischen zwei PLM-Systemen ausgetauscht werden können. Konkret geht es im Demo-Szenario um den Transfer der CO2-Werte von Komponenten zw.  der Sonova-Tochter Sennheiser und dem Automobilzulieferer BOS.

Hierbei werden die Werte im PLM-System CONTACT Elements verwaltet und über das Datenökosystem, an die in Teamcenter integrierte Nachhaltigkeits-Management-Software Substantio des Projektpartners Nexpirit übertragen. Für den Zugriff auf die Daten in den beiden Backend-Systemen nutzen die Partner die bewährten Konnektoren von OpenPDM.

Die Idee ist, dass der Austausch zwischen Data Provider und Data Consumer über Catena-X automatisch erfolgt. Voraussetzung dafür ist, dass die Partner im Datenökosystem bekannt sind und einen Identifikator (Business Partner Number) haben. Außerdem werden von OpenPDM die Access und Usage Policies sowie die vertraglichen Vereinbarungen gemäß den entsprechenden Vorlagen erstellt. Wenn der Data Consumer nun einen CO2-Wert abfragt, gleicht der EDC Connector im Hintergrund die Policies der beiden Vertragspartner ab und stellt die Daten automatisch bereit, sofern der Data Provider dem Data Consumer das Recht eingeräumt hat, sie zu nutzen.

Der neue EDC Connector ist eine wichtige Ergänzung zu unserem umfassenden Portfolio an Konnektoren zu gängigen PLM-, ALM-, ERP-Systemen und anderen Unternehmensanwendungen.

Er versetzt Unternehmen in die Lage, vertrauliche Informationen aus ihren Backend-Systemen in Datenökosystemen bereitzustellen und trotzdem die Kontrolle über ihre Nutzung zu behalten. Das können nicht nur nachhaltigkeitsrelevante Informationen, sondern auch andere Produkt- und Prozessdaten sein. Namhafte Automobilhersteller denken z.B. darüber nach, Catena-X zu nutzen, um mit ihren Zulieferern Informationen über deren Lieferfähigkeit auszutauschen.

Um die Entwicklung neuer Szenarien und Anwendungsfälle für das Datenökosystem der Automobilindustrie zu begleiten, ist PROSTEP dem Catena-X-Verein beigetreten und in verschiedenen Arbeitsgruppen aktiv. Außerdem sind wir im Projektbeirat des Scale-MX Projektes aktiv, das den Transfer der Projektergebnisse aus der Manufacturing-X Initiative vorantreibt.

Aktuelle Informationen zu Decide4ECO finden Sie hier.

Neugierig geworden? Wir freuen uns, Sie auf der Hannover Messe zu begrüßen und Ihnen dort die Funktionsweise von Datenökosystemen zu erläutern.

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