Viele Unternehmen stehen künftig vor der Herausforderung, aus ihren vielfältigen Datenquellen einen transparenten und stets aktuellen Digitalen Produktpass zu generieren. Die Öko-Design-Verordnung der EU verpflichtet sie nämlich, für bestimmte Produktgruppen ab 2027 neben Bedienungsanleitung, Produktidentifikation und Herkunftsnachweis auch Informationen über Materialien und Inhaltsstoffe, ihren CO2-Fußabdruck und die genutzten Ressourcen sowie ihre Recyclingfähigkeit zu erfassen, zu verwalten und gegebenenfalls mit Partnern zu teilen. Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität dieser Informationen fortwährend sicherzustellen und nachzuweisen, ist eine Herausforderung, die sich manuell und papierbasiert nicht mehr bewältigen lässt.
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Verbundprojekts Decide4ECO hat PROSTEP gemeinsam mit Konsortialpartnern drei wesentliche Anforderungen mit Blick auf Nachhaltigkeit und DPP untersucht und Lösungsansätze entwickelt, die in einen Demonstrator eingeflossen sind:
- Wie lässt sich der DPP, der aus Bestandteilen des digitalen Zwillings besteht, nachvollziehbar und automatisiert erstellen?
- Wie lassen sich die Informationen so bereitstellen, dass alle Partner in der Wertschöpfungskette Zugriff haben?
- Wie können unterschiedliche Anwendergruppen mit dem DPP interagieren, ohne komplexe Abfragelogiken beherrschen zu müssen?
Der DPP soll nämlich nicht nur ein Werkzeug für die regulatorischen Behörden sein, die damit den Markt überwachen. Er soll z.B. auch von Herstellern für das Nachhaltigkeits-Reporting, von Händlern für Marketingzwecke, von Werkstätten für Reparaturen oder für das Recycling und so für Konsument*innen bei Kaufentscheidungen nutzbar sein. Deshalb muss er möglichst einfach und flexibel zugänglich sein und unterschiedliche Sichten auf den digitalen Zwilling unterstützen.