Vor allem aber besteht die Gefahr, dass der zunehmende Einsatz von KI-Tools dazu führt, dass die Entwickler*innen ihre grundlegenden Programmierkenntnisse vernachlässigen. Das ist ein echtes Dilemma, denn damit verlieren sie eine der wesentlichen Kompetenzen, die der zunehmende KI-Einsatz in der Softwareentwicklung erfordert, nämlich die Fähigkeit zur Qualitätskontrolle. Irgendjemand muss die Ergebnisse, die die KI produziert, verstehen und überprüfen können und letztlich die Verantwortung dafür übernehmen, dass sie ihre Funktion erfüllen. Man kann bei Fehlern schlecht die KI auf Schadenersatz verklagen.
Was bedeutet das für uns als Softwareunternehmen, das sowohl eigene Lösungen entwickelt als auch anspruchsvolle Softwareentwicklungsprojekte für Kunden realisiert? Wir müssen massiv in den Aufbau unseres KI-Know-hows investieren und tun das schon seit geraumer Zeit. Wir haben Werkzeuge für die automatische Code-Generierung eingeführt, die von unseren Softwareentwickler*innen sehr positiv aufgenommen wurden, und schulen unsere Mitarbeitenden kontinuierlich im Umgang mit diesen Tools.
Außerdem integrieren wir die KI als Werkzeug in neue Anwendungen wie den KI-Chatbot für die Navigation im Digitalen Produktpass, den wir im Rahmen des Forschungsprojekts Decide4ECO entwickelt haben.
Doch was passiert mit bestehenden Applikationen? Etliche unserer Kunden betreiben große Softwarelösungen mit Millionen Zeilen Code. Diese zu pflegen und weiterzuentwickeln, ist eine echte Herausforderung, insbesondere wenn die ursprünglichen Entwickler*innen allmählich in den Ruhestand gehen. Auch hier kann KI nutzbringend eigesetzt werden. Wir arbeiten daran Large Language Modelle mit dem Code von Bestandssoftware zu trainieren, um die schiere Masse an Quellcode beherrschbar und damit wartbar zu machen. Dazu erfahren Sie demnächst mehr in unserem Newsletter. Bleiben Sie dran.
Ihr Karsten Theis