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Webinar über Stand der PLM- und ALM-Integration in der Industrie

Von Joachim Christ

Die digitale Durchgängigkeit ist eine große Herausforderung für die Hersteller mechatronischer und Software-geprägter Produkte. Insbesondere die Integration des Application Lifecycle Management (ALM) mit anderen Domänen ist oft noch mangelhaft. Das ist eine der zentralen Erkenntnisse einer gemeinsamen Studie, die PROSTEP-Tochter BHC und PROSTEP in einem Webinar vorgestellt haben.

Ziel der Studie war es, den Status Quo des Lifecycle Managements für mechatronische und Software-geprägte Produkte und Systeme zu erfassen, wie BHC-Geschäftsführer Philipp Hasenäcker und Peter Wittkop, Lead Expert PLM bei ROSTEP, den Teilnehmern des Webinars erläuterten. Dazu führten beide Unternehmen Interviews mit Fachexperten und Führungskräften aus Unternehmen der Automobil- und Zuliefererindustrie (43%), des Maschinenbaus (36%), der Elektroindustrie (14%) und der Medizintechnik (7%) - vorwiegend im europäischen Raum. Die Ergebnisse seien ein erster Zwischenstand, so Wittkop; es handele sich um eine Momentaufnahme, die fortlaufend aktualisiert werde.

Die digitale Durchgängigkeit ist neben dem disziplinenübergreifenden Varianten- und Konfigurationsmanagement eine der IT-technischen Kernfähigkeiten für ein modernes Lifecycle Management wie Wittkop weiter ausführte. Requirements Engineering und Engineering Change Management seien die wichtigsten Prozesse, die dadurch unterstützt werden müssten. Das erfordere auf organisatorischer Ebene neue Rollen und einen kulturellen Wandel in den Unternehmen.

Die meisten Unternehmen betrachten digitale Durchgängigkeit und Traceability zwar als zentrale Enabler für ihre Zukunft, haben die Traceabilty jedoch noch nicht durchgängig etabliert und schon gar nicht über Unternehmensgrenzen hinweg, wie Hasenäcker erläuterte. Herausforderungen seien unter anderem die fehlende Tool-Unterstützung bzw. ihre mangelnde Bedienbarkeit und Auswertbarkeit, die fehlende Anwenderakzeptanz und die fehlende Management-Unterstützung. 

Außerdem gebe es kein gemeinsames Verständnis über die zu priorisierenden Anwendungsfälle einer digitalen Durchgängigkeit.

Die Traceability, das wurde in den Interviews immer wieder betont, ist eine wichtige Motivation für die digitale Durchgängigkeit. Sie ist sozusagen das Schweizer Messer, mit dem die Unternehmen unterschiedliche Anwendungsfälle adressieren. Dazu gehören z.B. die Compliance mit regulatorischen Anforderungen bzw. Standards wie A-SPICE, Impact-Analysen und Data Mining, die Möglichkeit, größere Zusammenhänge von Artefakten wieder zu verwenden, und die Verbesserung der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit. Außerdem wollen sie durch das Wissen über die bei ihren Kunden eingesetzten Produktkonfigurationen neue Services anbieten.

Ziel der Traceability kann es allerdings nicht sein, alle Daten zentral zu halten, wie Hasenäcker weiter ausführte; vielmehr gehe es darum, sie in einer Single Source of Truth zu verlinken. Die meisten Unternehmen verfolgen nämlich keine Single-Vendor-, sondern auf eine Best-of-Breed-Strategie, d.h. sie setzen für die jeweilige Aufgabe immer bestgeeignete Lösung ein. Mehr über ihre Vision und wo die Reise bei ALM und PLM hingeht, erfahren Sie in unserem Webinar.

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