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Putzmeister integriert französische Tochter in die Konzernumgebung

Von Michael Buchholz

Heterogene IT-Systemlandschaften verursachen höhere IT-Kosten und erschweren die Zusammenarbeit: Putzmeister konsolidiert die CAD- und PDM-Landschaft seiner französischen Tochtergesellschaft PL2M und integriert sie in die Konzernumgebung. Die Konvertierung und Migration der Pro/ENGINEER Wildfire-Daten in das NX-Format mitsamt der Konstruktionshistorie wurde von den PLM-Experten von PROSTEP übernommen.

1958 gegründet ist die in Aichtal ansässige Unternehmensgruppe Putzmeister heute einer der weltweit führenden Hersteller von Betonpumpen, Betonspritzmaschinen, Betonmischanlagen und Fahrmischern, Mörtelmaschinen, Förderbändern und Industriepumpen. Die Maschinen werden in der Bauwirtschaft eingesetzt, aber auch im Berg- und Tunnelbau sowie in der Energiegewinnung. Seit der Übernahme nach der globalen Finanzkrise durch den chinesischen Baumaschinenhersteller Sany ist Putzmeister wieder auf Wachstumskurs und erzielte im Geschäftsjahr 2019 mit knapp 3.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 700 Millionen Euro.

Gewachsen ist der Konzern auch durch Übernahmen von kleineren Mitbewerbern wie der Firma PL2M aus Frankreich, die Mörtelmaschinen herstellt. Die Zusammenarbeit der französischen Tochtergesellschaft mit anderen Konzerntöchtern wurde jahrelang durch systemische Unterschiede erschwert. Die Produktentwickler in Floirac arbeiteten mit dem CAD-System Pro/ENGINEER Wildfire 3.0 und verwalteten ihre CAD-Daten mit dem PDM-System PTC Windchill, während konzernweit NX und Teamcenter von Siemens Digital Industries Software im Einsatz sind.

Konsolidierung der Systemlandschaften

Um den Kostenaufwand für die Pflege von zwei Systemumgebungen zu reduzieren und die Wiederverwendung von Bauteilen zu erleichtern, entschied sich Putzmeister die CAD- und PLM-Systeme der französischen Tochtergesellschaft abzulösen und ihre Daten in die Konzernumgebung zu migrieren. Die Franzosen wollten ihre CAD-Modelle und -Zeichnungen jedoch in der neuen Umgebung weiterverwenden können. Dafür mussten ihre Pro/ENGINEER Wildfire 3.0 CAD-Daten in das NX-Datenformat überführt, in Teamcenter importieren und dort über entsprechende Mapping-Tabellen sauber mit den Metadaten verknüpft werden. Beim Import wurden sie klassifiziert und mit einem Status versehen.

Für die Konvertierung und Migration der CAD-Daten nutzte Putzmeister die Dienste der PLM-Experten des OpenDESC-Teams von PROSTEP. Nur sie verfügten über die geeigneten Werkzeuge und das nötige Know-how, um das Projekt in der knappen Zeit von drei Monaten realisieren zu können, wie Helmut Kockelke, Projektleiter auf Seiten von Putzmeister, betont: „Ohne PROSTEP hätten wir das Migrationsprojekt nicht in Time und Budget und mit der hohen Qualität der migrierten Daten stemmen können. Die Zusammenarbeit war absolut professionell.“

In einem gemeinsamen Workshop legten PROSTEP und Putzmeister die Anforderungen an die CAD/PDM-Migration fest. Dabei zeigte sich schnell, dass es nicht damit getan war, nur die Geometrie umzuwandeln. Die Anwender wollten in der neuen Umgebung „intelligente“ CAD-Modelle und Baugruppen mit Beziehungswissen verbinden und assoziative Zeichnungen haben, um sie optimal weiterverwenden zu können. Für die Umwandlung der Features integrierte PROSTEP deshalb die Software CADfeature des Technologiepartners ELYSIUM in die Konvertierungsstrecke.

Herausforderung Feature-Konvertierung

Die Feature-Konvertierung war neben der korrekten Zuordnung der Zeichnungsansichten die größte Hürde bei dem Migrationsprojekt. Einmal konvertierte Bauteile lassen sich nicht einfach durch neue Versionen der Datei überschreiben, was eine inkrementelle Konvertierung erschwerte. Eine weitere Herausforderung war, dass über die SAP-Schnittstelle von Siemens Digital Industries Software bereits angelegte Items mit zusätzlichen Informationen angereichert werden mussten. Dank ihres tiefen Konvertierungs-Know-hows konnte das Experten-Team von PROSTEP diese Probleme jedoch lösen. Außerdem entwickelten sie für Putzmeister einen Postprozessor, der die Baugruppen-Strukturen nach der Konvertierung an den Konzernstandard anpasste und die Elemente der Bauteile in NX auf definierte Layer verteilte.

Insgesamt konvertierte PROSTEP nach einem erfolgreichen Testlauf rund 7.000 CAD-Modelle und -Zeichnungen mit einer sehr hohen Erfolgsquote. Bis auf drei, vier Modelle konnten alle Dateien übertragen werden. Dank der Standard-Routinen ihrer bewährten OpenPDM-Plattform für die PLM-Migration und -Integration konnten die konvertierten Daten auch schnell und komfortabel in Teamcenter importiert werden. Etwaige Nachbearbeitungen entnehmen die Anwender den Reports, die PROSTEP automatisch für sie erstellt hat.

Dank der bewährten Tools und der hohen Expertise war PROSTEP in der Lage, den knappen Zeitplan einzuhalten und das Projekt fristgerecht abzuschließen. So konnten die bestehenden CAD- und PLM-Systeme in Frankreich abgeschaltet werden. Putzmeister spart durch die Konsolidierung nicht nur Kosten für Lizenzen und Systemadministration, sondern vereinheitlicht auch den Methoden-Baukasten in der Produktentwicklung. Das vereinfacht den Austausch von vorhandenen Bauteilen und die konzernweite Zusammenarbeit.

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