Der Digital Thread ist ein digitaler roter Faden, der alle relevanten Informationen zu einem Produkt, die in den unterschiedlichen Phasen seines Lebenszyklus anfallen, verknüpft. Er ist die Voraussetzung für die Nach- bzw. Rückverfolgbarkeit der Abhängigkeiten in beide Richtungen (Traceability), d.h. entlang des Lebenszyklus und von den Betriebsdaten zurück in die Produktentwicklung. Und er ist die Basis für die unterschiedlichen Digital Twins, die das Produkt im Laufe seines Lebens virtuell repräsentieren und begleiten – z.B. im Zustand „as built“ oder „as maintained“.
Mit zunehmender Zahl der in das Produktmanagement involvierten Domänen und entsprechender Vielfalt der IT-Systeme wird es immer schwieriger, die Informationen durchgängig zu betrachten, den Überblick zu behalten und digitale Datenmodelle aufzubauen. Dies umso mehr, wenn auch die Daten von Entwicklungspartnern und Zulieferern integriert werden müssen.
Um Daten aus unterschiedlichen Quell- bzw. Verwaltungssystemen zusammenführen, synchronisieren oder verlinken zu können, sind eine Vielzahl von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen erforderlich, die erstellt, gepflegt und bei Upgrades oder einem Systemwechsel angepasst werden müssen. Die Integration von neuen Plattformen, z. B. für die Abbildung digitaler Zwillinge von Produkten und Fertigungsprozessen, stellt die IT-Organisationen vor zusätzliche Herausforderungen.
Hinzu kommt, dass die Integrationsanforderungen mit dem Paradigmenwechsel von der zeichnungs- zur modellbasierten Produktentwicklung anspruchsvoller geworden sind. Es geht nicht mehr um den Austausch einzelner Dateien und Dokumente, sondern darum, miteinander verknüpfte Informationsobjekte zu synchronisieren.