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Ohne durchgängige ALM-Prozesskette hilft auch die ALM-PLM-Integration nicht

Von Robert Neher

Fragt man jemanden in der Produktentwicklung zu PLM, bekommt man klare Aussagen zu Prozessen, Methoden und Tools. Beim Application Lifecycle Management (ALM) sieht das anders aus. Nur wenige Unternehmen wissen, um welche Prozesse in der Software-Entwicklung es geht. Die ALM-Expert*innen von PROSTEP-Tochter BHC beraten sie beim Aufbau einer ganzheitlichen ALM-PLM-Architektur.

Der wachsenden Software- und Elektronik-Anteil in smart vernetzten Produkten führt dazu, dass viele Unternehmen sich darüber Gedanken machen, wie sie ihre PLM- und ALM-Prozesse besser integrieren können, um die Traceability über Domänengrenzen hinweg sicherzustellen. Doch damit tun sie eigentlichen den zweiten Schritt vor dem ersten. In vielen Fällen unterstützen ihre bestehenden ALM-Lösungen die Software-Entwicklung nämlich nur partiell und unzureichend, so dass die ALM-PLM-Integration notwendigerweise Stückwerk bleibt.

Das Dilemma ist nicht neu, sondern besteht seit über 20 Jahren. Zum einen assoziieren nur wenige Unternehmen den Begriff ALM mit Software-Entwicklungsprozessen. Der Begriff wurde um das Jahr 2000 herum von den Systemanbietern geprägt und hat zwei wesentliche Entwicklungsstufen erlebt. Angefangen hat es damit, dass einer der Anbieter begann, Software-Produkte wild zusammenzukaufen. 

Die einzelnen Werkzeuge waren zwar gut in ihrem Aufgabengebiet, wurden aber nie richtig integriert, so dass die Traceability eine Fata Morgana blieb. Ein durchgängiges Repository und eine einheitliche grafische Benutzeroberfläche waren und sind in diesem Fall bis heute nicht zu erkennen.

Aus dieser Ära der Systemsilos mit vielen Unternehmensübernahmen (und Insolvenzen) gingen neue Lösungen hervor - zentral administrierbar, web-basiert, mit einer einheitlichen Repository-Technologie und besseren Bedieneroberflächen. Was aber immer noch fehlte war und ist, dass nie jemals genau definiert wurde, welche Prozesse und Methoden ALM abdecken soll und was an Tools dafür erforderlich ist. Alle reden von ALM, aber jeder versteht etwas anderes darunter und hat eine andere Erwartungshaltung. Das Lösungsspektrum reicht vom einfachen Bug-Tracker bis zur umfassenden ALM-Lösung, die alle Prozesse und Methoden einer Software-Entwicklung abdeckt. 

Wenn niemand aber genau weiß, was ALM ist, dann läuft eine ALM-PLM-Integration Gefahr, Schiffbruch zu erleiden. Unternehmen, die eine durchgängige Unterstützung der Software-Entwicklungsprozesse benötigen, kaufen sich ALM-Rumpfsysteme, deren Einsatzmöglichkeiten entweder zu spät anfangen, wie z.B. bei Bug Trackern, oder die, die früh im Entwicklungsprozess beim Anforderungsmanagement ansetzen und auch wieder zu früh enden. Die Integrationsbemühungen verschlingen in diesen Fällen viele Ressourcen und lenken die Unternehmen von ihrem Kerngeschäft ab. Profitieren tun am Ende nur die Systemintegratoren.

Das gleiche Schicksal erleiden Organisationen, die in dem Glauben, endlich eine ALM-Lösung zu haben, ein Testmanagement erwerben, das nichts vom Anforderungsmanagement versteht, so dass die Einbindung der Entwicklung eine Baustelle bleibt. Unter diesen Umständen lassen sich die Konformität zur funktionalen Sicherheit und die Weiterentwicklung zur Prozessreife nur mit sehr hohem Aufwand erreichen. 

Die Konsequenz ist, dass wir nach ein paar Jahren ohne klare Zielrichtung dastehen, wie wir die Software-Entwicklungsprozesse mit PLM in dem gleichen Maße unterstützen können wie mit einigen wenigen ALM-Systemen. Diese Systeme haben z. T. neue Besitzer gefunden, die noch keine klare Strategie erkennen lassen, wie sie ihre ALM- und PLM-Produktlinien zusammenführen wollen. 

Unternehmen, die Software bzw. mechatronische Komponenten in ihre Produkte integrieren möchten, benötigen jedoch keine Punkt-Lösungen aus der Silo-Ära. Sie benötigen eine durchgängige und gut in die PLM-Landschaft integrierte ALM-Prozesskette, um wettbewerbsfähig zu bleiben. BHC kann sie zusammen mit den PLM-Expert*innen von PROSTEP beim Aufbau dieser Prozesskette und der ALM-PLM-Integration optimal unterstützen.

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