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PLM-Integration wird zur strategischen Frage

Von Karsten Theis

Die digitale Durchgängigkeit ist ein wichtiger Schlüssel zur Verkürzung der Produktentwicklungszyklen. Den digitalen roten Faden zu knüpfen, wird jedoch immer schwieriger, weil an der Entwicklung von softwareintensiven Produkten heute mehrere Domänen mit unterschiedlichen IT-Systemen beteiligt sind und weil sich die Entwicklung oft über eine lange Kette von Entwicklungs- und Fertigungspartnern verteilt, die wieder mit anderen IT-Tools arbeiten. Bei einer einfachen Änderung an einem Fahrzeug oder einer Maschine, die vielleicht bei einem Joint Venture in China gefertigt werden, müssen schnell mal sieben oder acht Systeme synchronisiert werden. Aus diesem Grunde wird die PLM-Integration für die Unternehmen immer mehr zu einem Thema von strategischer Bedeutung.

Allen Anstrengungen der Harmonisierung zum Trotz werden die Tool-Landschaften in der Produktentwicklung tendenziell immer vielfältiger. Das ist nicht zuletzt dadurch bedingt, dass Elektrik/Elektronik- und Software-Entwicklung immer enger mit der Gesamtproduktentwicklung verzahnt werden. Viele Unternehmen gehen heute von einem Modell der Gesamtarchitektur aus und nutzen die Methoden des Model-based Systems Engineerings. Und selbst wenn die Domänen noch relativ getrennt arbeiten und ihre eigenen Tools und Prozesse nutzen, laufen ihre Entwicklungen spätestens im Änderungs- und Freigabeprozess zusammen.

Die Tool-Ketten werden nicht nur vielfältiger, sie verändern sich gerade bei großen Unternehmen kontinuierlich. Im Bereich der Elektronik- und Software-Entwicklung ist noch keine Konsolidierung des Markts zu erkennen, und auch die PLM-Technologie entwickelt sich weiter, nicht zuletzt dadurch, dass die großen PLM-Hersteller ihre Produktportfolios durch Zukäufe ständig um neue Anwendungen erweitern. Siemens hat z.B. gerade erst den Simulationsexperten Altair Engineering übernommen. 

Letztlich geht es bei allen diesen Initiativen um die digitale Durchgängigkeit. Viele PLM-Hersteller reden über den Digital Thread oder den Digital Twin und bieten dafür zum Teil sehr gute Lösungen an, allerdings nur innerhalb ihrer Tool-Welt. Die Realität ist aber, dass gerade komplexe Produkte nicht in einer homogenen Tool-Landschaft entstehen können. Spätestens bei Firmenaufkäufen oder großen Konsortialprojekten müssen die Unternehmen mit einer heterogenen Tool-Landschaft leben.

Davon abgesehen verfolgen viele Konzerne ohnehin eine Best-of-Breed-Strategie, weil sie erkannt haben, dass ein einziger Vendor nicht alle Domänen optimal abdecken kann und/oder weil sie sich nicht in eine zu starke Abhängigkeit begeben wollen. Die Beschleunigung der Entwicklungsprozesse ist ihnen im Zweifelsfall wichtiger als die Harmonisierung der PLM-Landschaft. Und dafür müssen sie die jeweils besten Werkzeuge einsetzen. Wer eine Best-of Breed-Strategie verfolgt, muss aber auch eine nachhaltige PLM-Integrationsstrategie haben, weil sonst die Vorteile der Best-of Breed-Strategie verpuffen bzw. durch Systembrüche wieder zunichte gemacht werden.

Die PLM-Integration zählt seit jeher zu den Kernkompetenzen von PROSTEP. Wir unterstützen die Unternehmen der Fertigungsindustrie seit Jahrzehnten bei der Integration ihrer heterogenen PLM-Landschaften und bei der Integration ihrer Zulieferketten in diese Landschaften – sowohl beratend als auch durch den Einsatz unserer bewährten Software-Produkte. Deshalb wissen wir sehr genau, dass die Integrationsanforderungen der Unternehmen immer anspruchsvoller werden. 

Es geht nicht mehr nur darum, Daten zwischen verschiedenen Systemen oder mit Entwicklungspartnern auszutauschen, sondern es müssen zunehmend prozessrelevante Informationen über System- und Domänengrenzen miteinander verknüpft werden, um komplexe Entwicklungsprojekte steuern zu können. Das erfordert einen leichtgewichtigen Integrations-Layer, der die Informationen zusammenhält und den Entscheider*innen bereitstellt.

Um den wachsenden Integrationsanforderungen mit Blick auf die digitale Durchgängigkeit Rechnung zu tragen, haben wir unsere Software-Produkte in den letzten Jahren technologisch auf eine gemeinsame Grundlage gestellt, so dass sie sehr gut zusammenspielen. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und fassen sie in einer Produktplattform zusammen, die alle erdenklichen Integrationsszenarien und Anwendungsfälle von der Synchronisation heterogener Systemwelten über den Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Organisationen bis zur domänenübergreifenden Verlinkung unterstützt. Damit bieten wir unseren Kunden die größtmögliche Flexibilität bei der Gestaltung ihrer internen und unternehmensübergreifenden Zusammenarbeitsprozesse. Und wir bieten ihnen die Möglichkeit, ihre bestehenden Anwendungen sehr einfach zu erweitern, um neue Anwendungsfälle zu adressieren.

Ihr Karsten Theis

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