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SAMPL wird zum Paradebeispiel
für den industriellen Nutzen der Blockchain

Von Martin Holland

Die Secure Additive Manufacturing Platform für den sicheren Austausch von 3D-Druckdaten, die PROSTEP zusammen mit Partnern entwickelt hat, wird zum Paradebeispiel für den industriellen Nutzen der Blockchain. Egal wo wir die Ergebnisse des SAMPL-Projekts vorstellen, findet die Lösung großen Anklang. Wie man damit lizensierte Ersatzteile für den Mars Rover drucken kann, demonstrierten wir auf dem IoT Solutions World Congress in Barcelona.

Hamburg – Berlin – Barcelona – Frankfurt waren die Stationen unserer SAMPL-Tournee. Zunächst präsentierten wir die Ergebnisse des vom BMWi geförderten Verbundprojekts zusammen mit unseren Partnern auf einem Anwendertag im Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) in Hamburg. Über 70 Teilnehmer aus Industrie, Forschung und Entwicklung konnten sich davon überzeugen, dass die Blockchain-basierte Lösung für den fälschungssicheren Austausch von 3D-Druckdaten und die zweifelsfreie Identifikation der gedruckten Bauteile reif für den industriellen Einsatz ist. Das zeigten unter anderem die Erfahrungsberichte von Anwendern und Dienstleistern aus dem Bereich der 3D-Druck-Technologie. Als erster Industrieanwender hat z.B. der Hersteller von Schaltschranksystemen Weidmüller unter Nutzung der SAMPL Chain of Trust ein Bauteil auf einem metallbasierten 3D-Drucker von SLM Solutions gefertigt.

Auf dem Maschinenbaugipfel in Berlin stellten wir das Projekt über 700 Teilnehmern vor. Mit vielen von ihnen führten wir anschließend intensive Gespräche über die Nutzung der Technologie, die das wachsende Interesse an der SAMPL Chain of Trust zeigten. Um sie einer noch breiteren, globalen Öffentlichkeit zu präsentieren, beteiligte sich PROSTEP in diesem Jahr erstmals am IoT Solutions World Congress (IoTSWC), dem weltweit größten Event für industrielle IoT-Anwendungen. Über 16.000 Menschen aus 120 Ländern besuchten die Veranstaltung, auf der über 350 Aussteller aus aller Welt ihre IoT-, KI- (Künstliche Intelligenz) und Blockchain-Lösungen vorstellten. In 200 Vorträgen, Diskussionen und Präsentationen konnten sie sich über die aktuellen technologischen Trends auf dem Gebiet des industriellen Internets der Dinge und über die bisherigen Erfahrungen mit IoT-Lösungen informieren. Wir nutzten die Gelegenheit, den Besuchern in der Blockchain Konferenz in einem 45minütigen Vortrag das SAMPL-Projekt vorzustellen. Viele Zuhörer wollten mehr darüber erfahren, wie sie Daten mit der Blockchain gegen nachträgliche Manipulationen schützen können.


SAMPL war außerdem der heimliche Protagonist des gemeinsamen Testbed-Stands, auf dem PROSTEP zusammen mit dem prostep ivip Verein, der International Dataspaces Association, innovalia METROLOGY und FIWARE Foundation das Zusammenspiel von IoT-Anwendungen, modellbasiertem Systems Engineering und Industrie 4.0 am Beispiel des Mars Rovers demonstrierten. Das Modell des ferngesteuerten Fahrzeugs für die Erforschung des roten Planeten, das PROSTEP auf der Basis der von der NASA zur Verfügung gestellten Daten entwickelt und um Sensoren und Aktuatoren ergänzt hat, dient als offenes Testbed für die Erprobung von Digital Twin-Szenarien. Es war einer der Eye Catcher der Veranstalter, wie das Video vom dritten Veranstaltungstag zeigt. 

Die Zuschauer staunten, wie der Mars Rover bei einem Bauteildefekt selbst den lizensierten und automatisierten 3D-Druck-Prozess für das entsprechende Bauteil auslöst. Möglich machte das die Integration von SAMPL und einer KI-basierten Lösung in das Testbed.


Unsere Lösung für den fälschungssicheren Austausch von 3D-Druckdaten und die zweifelsfreie Identifizierung von gedruckten Bauteilen hat ihre Praxistauglichkeit auch in Barcelona eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Herausforderung besteht jetzt darin, die Anwendung in die industrielle Breite zu tragen. PROSTEP will bei der Industrialisierung eng mit den Herstellern von 3D-Druckern und 3D-Druck-Dienstleistern zusammenarbeiten. Auf dem Anwendertag in Hamburg zeigten bereits einige Unternehmen SAMPL-fähige 3D-Drucker, darunter die Anbieter 3DMicroPrint und SLM Solutions. Wie Bauteile beim 3D-Druck durch automatische Einbringung eines RFID-Chips zweifelsfrei identifiziert werden können, demonstrierte die Firma NXP.

Um die Kontakte zu bestehenden Partnern zu vertiefen und neue Kontakte zu knüpfen, sind wir mit der SAMPL Chain of Trust in diesem Jahr auch zur formnext in Frankfurt gereist. Die formnext ist die weltweit führende Messe für Additive Manufacturing und die intelligente industrielle Produktion der nächsten Generation. Der Einsatz der Blockchain beim 3D-Druck stieß bei den Fertigungsspezialisten auf großes Interesse und brachte uns mit potenziellen Kunden ins Gespräch, die vor der Frage stehen, wie sie additive Verfahren sicher in ihre globalen Fertigungsprozesse integrieren können.


Im Rahmen der Gespräche wurden auch neue Anforderungen aus dem Bereich der Medizintechnik an uns herangetragen, für die weniger die Lizensierung von Druckaufträgen, sondern die Dokumentation der Prozessdaten oder der verwendeten Materialien interessant ist. Die Unveränderbarkeit dieser Informationen zu gewährleisten, ist ein wesentlicher Bestandteil der Blockchain-Technologie. Damit erschließen sich durch die Blockchain-Integration auch für unsere Datenaustauschlösung OpenDXM GlobalX neue Einsatzgebiete. Für die Durchführung eines Blockchain Demonstrators sind alle wesentlichen Voraussetzungen geschaffen. Sprechen Sie uns an, wenn auch Sie sich über die Möglichkeiten der Blockchain informieren wollen.

Die Bedeutung der Blockchain wurde nicht zuletzt durch die Veröffentlichung der Blockchain-Strategie der Bundesregierung im September unterstrichen. Darüber hinaus hat gerade die EU Kommission einen neuen Technologie-Fonds über zwei Milliarden Euro für KI und Blockchain-Technologien beschlossen.

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