Als wäre das nicht genug, ist die wirtschaftliche Situation derzeit geprägt durch ein hohes Maß an Unsicherheit, was die Zukunft der Globalisierung und der globalen Absatzmärkte anbelangt. Die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und dem Rest der Welt, aber auch der Brexit und die politische Paralyse in anderen europäischen Ländern dämpfen die Konjunktur. Insbesondere die Zulieferer spüren die rückläufige Nachfrage und haben darauf z.T. schon mit Stellenstreichungen reagiert. Eine komplizierte Gemengelage, die vor allem uns Deutschen aufs Gemüt schlägt. Wir jammern gerne auf hohem Niveau.
Ich habe den Eindruck, dass die Stimmung mal wieder schlechter ist als die Lage. Denn machen wir uns nichts vor: Solche Gemengelagen hat es in den letzten Jahrzehnten immer wieder gegeben. Ich erinnere mich noch gut an die Situation Anfang der 90er Jahre, als die deutschen Automobilhersteller in punkto Automatisierung und Lean Production im Vergleich zu Japan weit abgeschlagen schienen. Aber sie haben die Ärmel hochgekrempelt und die dritte industrielle Revolution, die mit der ersten großen Digitalisierungswelle im Engineering zusammenfiel, erfolgreich gemeistert. So erfolgreich, dass sie heute stärker sind als damals.
Natürlich war es ein Veränderungsprozess, durch den sich viele Arbeitsinhalte radikal verändert haben, was für manche Betroffenen sehr schwer war. Aber es sind gleichzeitig viele neue und interessante Arbeitsplätze entstanden und vielfach mit einer höheren Qualifikation.
Ich glaube, wir stehen heute vor einer ähnlichen Situation. Digitalisierung, Industrie 4.0, KI etc. werden im ersten Schritt sicher Arbeitsplätze kosten, aber sie eröffnen uns gleichzeitig die Chance zu wachsen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Deshalb sollten wir uns den Herausforderungen mit Zuversicht stellen und die Chancen der digitalen Transformation jetzt nutzen,