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Zweifel am Erfolg des europäischen
Cloud-Projekts GAIA-X

Von Michael Wendenburg

Während der weltweite Markt für öffentliche IaaS-Dienste aus der Cloud angeführt von Amazon, Microsoft und Alibaba fast ungebremst wächst und laut Gartner 2021 ein Volumen von knapp 91 Milliarden US-Dollar erreichte, kommt das europäische Cloud-Projekt GAIA-X nicht in die Gänge. Angesichts fehlender Implementierungen räumen die Analyst*innen von Forrester dem Projekt nur wenig Erfolgschancen ein.

In der aktuellen Ausgabe des PROSTEP-Newsletters stellen wir Ihnen zwei Marktstudien vor, die leider nicht bzw. nur in Auszügen frei zugänglich sind. Aber auch die veröffentlichten Ergebnisse haben es in sich. 80 Prozent des Umsatzes mit Infrastructure as a Service (IaaS) in öffentlichen Clouds entfällt einer Markstudie von Gartner zufolge auf die fünf Anbieter Amazon, Microsoft, Alibaba, Google und Huawei. 

Kein einziger europäischer Anbieter ist dabei, auch wenn Gartner-Analyst Sid Nag sagt, dass regionale Cloud-Ökosysteme angesichts der zunehmenden geopolitischen Fragmentierung und regulatorischen Anforderungen an Bedeutung zunehmen.

Ob das vor zwei Jahren mit politischer Unterstützung von Deutschland und Frankreich initiierte GAIA-X-Projekt, das Europa als Datenraum eine größere Souveränität bescheren soll, dazu gehören wird, darf bezweifelt werden. Die Analyst*innen von Forrester glauben jedenfalls nicht mehr daran, dass das Projekt seine ursprünglichen Ziele erreichen wird. GAIA-X habe keine konkreten Implementierungen geliefert und hinke dem Zeitplan deutlich hinterher, heißt es in einem Blogbeitrag über die Untersuchung. Während GAIA-X Bürokratien und PowerPoint-Präsentationen schuf, haben sich lokale europäische Anbieter zusammengeschlossen, um regionale, souveräne Clouds aufzubauen. Manche haben sich dabei auch mit Amazon & Co. zusammengetan.

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