Wenn Produkte geändert werden müssen, wird es schnell komplex – insbesondere bei mechatronischen Systemen, denn Änderungen betreffen in der Regel mehrere Fachbereiche und sind damit ein Querschnittsthema. Umso wichtiger ist ein Änderungsmanagement, das die involvierten Disziplinen und Domänen koordiniert, synchronisiert und digital zusammenführt. Genau hier setzt das Konzept des Global Change Managements an.
Änderungen entstehen aus den unterschiedlichsten Gründen: neue gesetzliche Vorgaben, geänderte Marktanforderungen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse oder Rückmeldungen von Kund*innen. Zunächst entwickeln die Systemingenieur*innen für die Anforderungen alternative Lösungsansätze. Nach der Auswahl eines geeigneten Ansatzes gibt es einen entsprechenden Change Request, an dessen Umsetzung dann verschiedene Fachbereiche beteiligt sind: Systems Engineering, Mechanik, Elektrik/Elektronik (E/E), Software, etc.
Die Herausforderung liegt nicht allein in der technischen Umsetzung, sondern in der Koordination über Disziplin- und Domänengrenzen hinweg, denn jede Domäne arbeitet mit eigenen Prozessen und Tools. Der Austausch von Informationen erfolgt häufig manuell – über Excel-Listen, E-Mails, Meetings oder Chatnachrichten. Die Folge: Medienbrüche, Versionskonflikte, intransparente Entscheidungen. Abhängigkeiten zwischen Teiländerungen bleiben oft unsichtbar, der Gesamtprozess wird schwer steuerbar.