PROSTEP hat agil auf den Lock-Down reagiert. Unsere Mitarbeiter sitzen seit der ersten Stunde im Homeoffice und sind für die Kunden erreichbar. Sie sind vermutlich sogar besser erreichbar und arbeiten effizienter, weil sie viel Reisezeit für die Besuche von Kunden oder Veranstaltungen sparen. Unsere Software-Lösungen unterstützen die Fernwartung von überall aus, sofern die Kunden sie nicht ohnehin direkt als Cloud-basierten Service nutzen. Dank entsprechender IT-Tools und Methoden können wir sogar Beratungs-Workshops online durchführen. Ich bin überrascht, wie gut sie selbst mit Neukunden funktionieren, bei denen wir erst noch Vertrauen aufbauen müssen. Online ist mehr möglich als ich erwartet hätte, auch wenn wir auf persönliche Meetings künftig nicht ganz verzichten können und wollen.
Die Corona-Krise hat uns vor Augen geführt, wie wichtig die digitalen Techniken sind, um den Kontakt zu Kollegen, Partnern und Kunden aufrechtzuerhalten und mit ihnen trotz Lock-Down effizient zusammenzuarbeiten. Sie hat nicht nur in den Unternehmen, sondern auch in Ämtern und Behörden, Schulen und in der medizinischen Versorgung für einen Digitalisierungsschub gesorgt, den wir uns vor ein paar Monaten nicht hätten vorstellen können. Und trotz der jahrlangen Klagen über die fehlenden Internet-Bandbreiten in Deutschland funktioniert das alles erstaunlich gut.
Der digitale Fortschritt der letzten Monate wird unser Arbeitsleben und Mobilitätsverhalten nachhaltig verändern, zumal uns das Virus noch längere Zeit begleiten wird. Digitalisierung ist jedoch nicht gleich Digitalisierung. Der durch Corona ausgelöste Digitalisierungsschub betrifft vor allem die Kommunikationsprozesse, die sich mit Teams, Skype oder Zoom und einer guten Internet-Verbindung relativ einfach digitalisieren lassen. Wie nachhaltig sich dieser Schub aber auf andere Geschäftsprozesse auswirken wird, in denen es vor allem auf die durchgängige Nutzung von Daten und Informationen ankommt, ist noch nicht abzusehen. Denn hier reicht es nicht aus, ein paar neue Tools einzuführen.
Die grundlegenden Probleme mit der digitalen Durchgängigkeit in Produktentwicklung und Fertigung lassen sich durch digitale Kommunikationsprozesse nicht aus der Welt schaffen. Die digitalen Informationsflüsse werden immer noch durch heterogene Systemlandschaften mit einer Vielzahl von separaten Datensilos und schlecht integrierte Prozesse behindert. Neben technischen Antworten erfordert die Lösung dieser Probleme Eingriffe in die Organisation und Prozesslandschaften der Unternehmen und vor allem eine langfristig angelegte Digitalisierungsstrategie.