OCX orientiert sich von den Dateninhalten und Namen der Klassen zwar an AP218, ist aber ein XML-basiertes Format. Die Geometrie ist wesentlich leichtgewichtiger als ein STEP-Modell, was bedeutet, dass man auch weniger mit ihr machen kann. Informationen wie Wandstärken, Materialqualitäten oder Profiltypen, die die Klassifikationsgesellschaften für ihre Arbeit benötigen, werden als Metadaten übertragen. Aber z.B. keine Platteneinteilungen oder Endabschnitte, die für die Detailplanung und Fertigung genutzt werden könnten.
Die Limitationen des OCX-Formats sind, wie eingangs erläutert, durchaus im Sinne des Erfinders. Nichtsdestotrotz sind über den Datenaustausch zwischen Werften und Klassifikationsgesellschaften hinaus weitere Anwendungsfälle angedacht. Die Werften könnten die Modelle z.B. an die Betreiber übergeben, die damit ihre Schadensaufnahme oder Rostungsmessungen machen.
Zunächst aber soll der Standard dahingehend erweitert werden, dass der Round Trip bei der Kommunikation zwischen Klassifikationsgesellschaft und Werften unterstützt wird. Die Klassifikationsgesellschaft schicken die OCX-Modelle mit Anmerkungen zurück, die die Konstrukteur*innen direkt in ihr System einlesen können. Das würde ihre Bearbeitung deutlich beschleunigen.
Einsparungen von Mannmonaten
OCX kann Werften und Designbüros Mannmonate an Zeit für die Zeichnungserstellung und/oder die Erstellung von speziellen Modellen für die Klassifikationsgesellschaften einsparen. Letztere können die OCX-Daten bei Bedarf direkt für Berechnungen nutzen und brauchen dafür keine separaten 3D-Modelle mehr zu erstellen. Von daher ist nicht verwunderlich, dass sich das neue Format einer wachsenden Akzeptanz erfreut.
OCX hat in vier Jahren mehr Akzeptanz erreicht als STEP in über 20 Jahren. Die Hersteller von NAPA, AVEVA Marine und CADMATIC haben inzwischen entsprechende Schnittstellen in ihre Systeme implementiert, und zwar nicht nur für den Datenexport, sondern auch für den Import, so dass der Round Trip möglich wird. Hexagon steht kurz davor, eine OCX-Schnittstelle vorzustellen, und die verbleibenden Hersteller arbeiten ebenfalls daran. Wir bei PROSTEP bieten den OCX-Support für Legacy-Systeme und Systeme an, die das Format nicht unterstützen. Außerdem entwickeln wir spezielle Tools für die Einbettung von OCX in 3D PDF-Dokumente, um sie z.B. offline auf einem Tablet-PC visualisieren zu können.
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