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Downstream-Prozesse im Schiffbau erfordern frühzeitige PDM-ERP-Integration

Von Matthias Grau

Die Downstream-Prozesse im Schiffbau erfordern eine frühzeitige und bidirektionale Integration zwischen den in Produktentwicklung, Produktionsplanung und Produktion eingesetzten PDM- und ERP-Systemen. Das war eine der Kernaussagen des dritten Teils unserer Webinar-Serie PROSTEP SHIPBUILDING PLM INSIGHTS, in dem wir den Teilnehmern unterschiedliche PDM-ERP-Integrationsszenarien vorstellten.

Die Anforderungen der Produktentwicklung und -realisierung unterscheiden sich in allen Branchen, weshalb die Unternehmen für das Management von Produktstrukturen, 3D-Modellen, Zeichnungen etc. und von Materialdaten, Arbeitsplänen und Fertigungsstücklisten in der Regel unterschiedliche IT-Systeme einsetzen. Werften machen da keine Ausnahme. Allerdings haben sie besondere Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit der PDM-ERP-Integrationen, weil die Fertigungsprozesse von Werft zu Werft und manchmal von Standort zu Standort unterschiedlich sind. Hinzu kommt, dass viele Werften selbst entwickelte ERP-Systeme einsetzen, weil die kommerziellen Lösungen anfänglich nicht alle ihre Anforderungen abdeckten.

Die wesentliche Herausforderung bei der PDM-ERP-Integration im Schiffbau besteht darin, die unterschiedlichen Strukturen von Engineering- und Manufacturing-BOM (Bill of Material) parallel und bidirektional zu synchronisieren, wie PLM Consultant Nils Sonnenberg sagte. Er erläuterte den Teilnehmern die unterschiedlichen Integrationsanforderungen am Beispiel von Kauf- und Eigenfertigungsteilen. „Wir brauchen die Entwicklungsdaten frühzeitig im ERP-System, um sie z.B. für die Supplier-Kommunikation nutzen und die Lieferzeiten besser abschätzen zu können.“ Auch die Design-Optionen von Teilen, die im Unternehmen selbst gefertigt werden, müssten regelmäßig mit dem Master Record im ERP-System abgeglichen werden, damit der Anwender nur freigegebene Teile verwendet.

Wie die Werften mit der Herausforderung umgehen sollen, dass sie für unterschiedliche Standorte mehrere MBOMs benötigen, war eine der interessanten Fragen in der abschließende Q&A-Session des Webinars. In anderen Branchen nutzen Unternehmen die Möglichkeit, eine generische MBOM schon im PDM-System anzulegen und dann erst an die ERP-Systeme der Standorte zu übertragen, meinte Sonnenberg. Eine generelle Antwort auf die Frage kann es aber nicht geben, weil sie unter anderem davon abhängt, ob das betreffende Unternehmen die MBOMs an den Standorten vor Ort oder an einer zentralen Stelle erstellen lässt.

Die Frage eines anderen Teilnehmers, welches die ideale Kombination von PDM- und ERP-Systemen für den Schiffbau sei und ob die Werften und ihre Design-Partner die gleichen Systeme einsetzen sollten, ließ sich dagegen klar beantworten: Die ideale Kombination gibt es nicht. Wichtiger als die Frage, welche Systeme eingesetzt werden, ist die Frage, wie sie so integriert werden können, dass die Kollaboration funktioniert. Das ist dank leistungsfähiger Integrationsplattformen technisch kein Problem mehr. Unternehmen bei der Integration ihrer heterogenen IT-Systemlandschaften zu unterstützen, gehört zu unseren Kernkompetenzen.

Insgesamt nahmen mehr als 50 Interessenten an den beiden Live-Präsentationen über die PDM-ERP-Integration teil. Falls Sie die dritte Episode des Webinars verpasst haben, können Sie sich hier die Aufzeichnung ansehen. In Episode 4 werden wir auf Wunsch der Teilnehmer Demo-Sessions über die Themen der Episoden 1-3 veranstalten. Über den Termin und die Agenda informieren wir Sie rechtzeitig, wenn Sie sich gleich hier anmelden.

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