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PROSTEP TECHDAY mit abwechslungsreichem Programm

Von Peter Pfalzgraf

Online-Konferenzen können sehr ermüdend sein. PROSTEP hat mit dem PROSTEP TECHDAY gezeigt, dass es auch anders geht. Die professionell moderierten Online-Sessions mit kurzen Vorträgen zu wichtigen Produktneuheiten und interessanten Kundenvorträgen boten den Teilnehmern ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm. „Das hatte fast Fernsehqualität“, meinte einer der Zuschauer.

Mit fast 150 Teilnehmern war der PROSTEP TECHDAY in diesem Jahr besser „besucht“ als je zuvor. Die Resonanz war überaus positiv. Viele Teilnehmer gratulierten uns per Mail zu der „Super-Veranstaltung“, dem tollen Format, der professionellen Begleitung durch TV- und Event-Moderatorin Julia Bauer und den informativen und professionellen Beiträgen der Referenten.

Bedingt durch Corona fand das traditionelle Treffen der PROSTEP Community in diesem Jahr vor dem Bildschirm statt, gewissermaßen als Serie mit drei Folgen und unterschiedlichen Protagonisten. Zum Auftakt jeder Session gab es einen kurzen Rückblick über das, was sich seit dem letzten TECHDAY getan hat und wie sich PROSTEP als Partner für die digitale Transformation positioniert. An der Cloud führt dabei kein Weg mehr vorbei. Laut Gartner sind 75 Prozent der Unternehmen auf dem Weg in die Cloud, weshalb auch wir unsere Software-Lösungen für die Cloud befähigt haben.

In Zusammenarbeit mit dem DARZ-Rechenzentrum in Darmstadt stellen wir unsere Datenaustauschplattform OpenDXM GlobalX als SaaS-Modell bereit - ein Angebot, das von Kunden wie OSRAM Continental oder Valeo Siemens bereits produktiv genutzt wird. Das Cloud Angebot soll demnächst um weitere Services wie den Datenkonvertierungsdienst OpenDESC.com ergänzt werden. Außerdem planen wir, auf Basis seiner Cloud-fähigen OpenPDM-Produktsuite, zunehmend auch das Thema PLM-Integration als Service anzubieten. Um das Deployment der Anwendungen in unterschiedlichen Cloud-Infrastrukturen zu erleichtern, arbeite das Unternehmen intensiv an der Integration von Technologien wie Docker, Kubernetes und OpenShift, sagte Udo Hering, Leiter Produktmanagement.

Die Beschäftigung mit Zukunftsthemen ist für PROSTEP von strategischer Bedeutung, weshalb wir uns an zahlreichen Forschungsprojekten beteiligen. Sie spielen eine wichtige Rolle für die Entwicklung von neuen Software-Produkten wie der Traceability-Lösung OpenCLM, die Product Manager Dr. Fabrice Mogo Nem auf dem PROSTEP TECHDAY erstmals einem breiteren Publikum vorstellte. Es handele sich nicht um noch ein PDM/PLM-System, betonte Mogo Nem, sondern um eine Schicht, die die Beziehungen zwischen den über verschiedene Datensilos und Domänen verteilten Informationen transparent macht und dadurch den Aufwand für die Informationssuche und die Sicherstellung der Gewährleistung reduziert. OpenCLM wird ab Juli nächsten Jahres verfügbar sein, kann aber jetzt schon in einem Proof of Concept getestet werden.

Client für die CAD-Datenverarbeitung

OpenDXM GlobalX war der Protagonist der ersten Session. In der aktuellen Version 9.2 hat PROSTEP die neue Weboberfläche dahingehend erweitert, dass auch die Administratoren alle wesentlichen Aufgaben webbasiert ausführen können, wie Product Manager Daniel Wiegand sagte. Als Neuheit steht Unternehmen, die die Datenaustauschplattform ohne PDM/PLM-Integration einsetzen wollen, ein leistungsfähiger CAD-Client zur Verfügung. Er analysiert die in einem Verzeichnis liegenden Bauteile und setzt eigenständig die zu versendenden Baugruppen zusammen. Außerdem bietet der Client eine komfortable 3D-Vorschaufunktion, um die Baugruppen vor dem Versand zu visualisieren. Mit Hilfe des OpenDXM Brokers können Prozesse wie die Datenkonvertierung automatisiert werden.

Wir haben die Palette der PDM-Integrationen um ein neues Plug-In in das 3D-Dashboard der 3DEXPERIENCE-Plattform von Dassault Systèmes ergänzt, das den Versand von mehreren Datensätzen in einem Vorgang ermöglicht. Auf der Roadmap für die nächste Version von OpenDXM GlobalX steht neben der Verbesserung der Sicherheitsfunktionen durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein weiteres Plug-In für den Teamcenter Active Workspace-Client.

Wie schnell sich OpenDXM GlobalX in die SAP-Landschaft integrieren lässt und wie einfach die Lösung zu bedienen ist, erläuterte Alexander Meier von Automobilzulieferer HBPO den Teilnehmern am Beispiel des ECTR-Plug-Ins. HBPO entwickelt und fertigt hochwertige Frontend-Module, Cockpits und Mittelkonsolen für die Automobilindustrie. Die Anwender des Unternehmens können nicht nur Versandaufträge in ihrer gewohnten Oberfläche anlegen, sondern bekommen in SAP ECTR auch Feedback, ob der Auftrag erfolgreich an die Datenaustauschplattform übertragen wurde und die Daten den Empfänger erreicht haben.

Funktion zum Entkernen von Baugruppen

Im Mittelpunkt der zweiten Session des TECHDAYs stand die automatisierte Versorgung von Downstream-Prozessen in Fertigung, Montage und Service mit Produktdaten aus PLM- und ERP-Systemen. Product Manager Timo Trautmann erläuterte den Teilnehmern die technologische Transformation des PDF Generators 3D, der sich zu einer mächtigen Plattform für die Konvertierung von 2D- und 3D-Daten der unterschiedlichsten Formate entwickelt habe. 

Neben der Ausgabe von 3D PDF-Dokumenten ermöglicht er die Publikation von 2D- und 3D-Daten im HTML5-Format, so dass sie in einem normalen Webbrowser visualisiert werden können. Auf der Eingabeseite stellen wir durch einen agilen Release-Prozess sicher, dass Kunden als Input immer die aktuellen CAD-Formate nutzen können.

In der Session erhielten die Teilnehmer außerdem einen kurzen Überblick über die Standardisierungsaktivitäten des 3D PDF Consortiums, im dem auch PROSTEP Mitglied ist. Wichtige Fortschritte gibt es vor allem bei der ISO-Normierung des PDF/ A-4e-Formats als Standard für die Langzeitarchivierung von Engineering-Daten. Daneben arbeitet das Gremium an neuen Themen wie der nativen Einbettung von STEP-Daten, so dass sie direkt mit dem Adobe Reader visualisiert werden können. Unsere Roadmap sieht vor, diese Möglichkeit ab der Version 10.1 des PDF-Generators 3D zu unterstützen, wie Trautmann sagte.

Eines der Highlights der aktuellen Version ist die neue Hollowing-Funktion, die es ermöglicht, Baugruppen bei der Aufbereitung für Ersatzteilkataloge automatisch zu entkernen und unsichtbare Bestandteile zu entfernen. Dadurch wird das in den Baugruppen steckende Know-how besser geschützt, wie Trautmann betonte. PDF Generator 3D bietet aber nicht nur die Möglichkeit, produktspezifische Ersatzteilkataloge auf Knopfdruck zu erzeugen. Die Lösung unterstützt auch das Change Reporting bei der Freigabe neuer Datensätze durch die Visualisierung von Änderungen an der Geometrie oder den dazu gehörigen PMI-Informationen, z.B. den Toleranz-Angaben.

Wie vielseitig PDF Generator 3D einsetzbar ist, verdeutlichte der Vortrag von André Hieke von Siemens Large Drives Applications (LDA). Der Hersteller von kundenindividuellen Hochspannungsmotoren und -umrichtern nutzte unsere Software anfänglich für die automatisierte Bereitstellung von Angebotsunterlagen im Presales-Bereich. Inzwischen ist sie auch in der Gehäusefertigung produktiv im Einsatz. Siemens LDA stellt sowohl den eigenen Werkern als auch externen Partnern die Fertigungsdokumente damit zeichnungslos bereit. Im Unterschied zur JT-Technologie, die dafür ursprünglich genutzt wurde, trifft die 3D PDF-basierte Lösung bei den Anwendern auf hohe Akzeptanz und soll deshalb auch in der Wellenfertigung und an anderen Standorten implementiert werden, wie Hieke sagte.

OpenPDM mit Cloud-fähiger Architektur

Highlight der dritten Session war der Kundenvortrag von Clifton Davies von Lockheed Martin Aeronautics. Der Hersteller von Militärflugzeugen setzt unsere PLM-Integrationsplattform OpenPDM in Verbindung mit der Service Bus-Architektur Fuse von Red Hat ein, um Teileinformationen, Fertigungsstücklisten und Arbeitspläne aus der 3DEXPERIENCE-Plattform bzw. DELMIA an das ERP-System SAP und das MES-System Solumina des Herstellers iBASEt zu exportieren. Der Zeitrahmen für das Integrationsprojekt sei sehr kurz gewesen und zudem durch einen Versionswechsel von 3DEXPERIENCE erschwert worden, den PROSTEP jedoch binnen 24 Stunden gemeistert habe, lobte Davies. Lockheed Martin will die Lösung für die Anbindung weiterer PLM-Systeme wie z.B. Teamcenter nutzen und für den bidirektionalen Datenaustausch befähigen.

PROSTEP hat die Architektur der PLM-Integrationsplattform ab Version 9 auf eine neue technologische Grundlage gestellt, um das Cloud-Deployment zu erleichtern, wie Product Manager Mirko Theiß erklärte. Die neue Process Engine basiert auf der Open Source-Software Camunda und ermöglicht die grafische Modellierung der Integrationsprozesse. Die Konnektoren lassen sich unabhängig von der Plattform einsetzen und kommunizieren über REST-APIs mit ihr. Auch wenn die OpenPDM 8er Versionen weiter unterstützt werden sollen, wollen wir künftig die meiste Power in die Cloud-Version stecken und außerdem zusätzliche Konnektoren für die Anbindung von Produktionsplanungsprozessen und Softwareentwicklung bzw. Application Lifecycle Management (ALM) entwickeln.

Der erste Online TECHDAY war für uns ein voller Erfolg, auch wenn wir die persönlichen Kontakte zu unseren Kunden und Interessenten vermisst haben. Falls Sie nicht die Möglichkeit hatten, online teilzunehmen und mehr über unsere Lösungen wissen wollen, können Sie die drei Sessions noch einmal anschauen.

Die Aufzeichnungen finden Sie hier.

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