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ProProS-Forschungsprojekt geht in entscheidende Phase

Von Carsten Zerbst

Nach erfolgreichem Abschluss der Bestandsaufnahme des Produktionsumfelds geht das gemeinsame Forschungsprojekt ProProS der Bremer Fr. Lürssen Werft, des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH Aachen und der PROSTEP AG in die nächste Phase. Jetzt geht es darum, neue Methoden für die durchgängige Digitalisierung der Fertigungs- und Montageprozesse der Werft zu entwickeln.

Die Produktionsplanung im Schiffbau ist gekennzeichnet durch eine geringe Sichtbarkeit des Planungsstandes auf den unterschiedlichen Planungsebenen und das geringe und späte Feedback aus der Produktion. Infolgedessen kommt es häufig zu Verzögerungen, weil Probleme zu spät erkannt werden und die Planer sich schwertun, alternative Produktionspfade zu finden. Von einer stärkeren Digitalisierung der Prozesse und der Implementierung neuer Tools für die vorausschauende Produktionsplanung und -steuerung verspricht sich die Werft eine Verkürzung der Lead Times für die einzelnen Sektionen und eine effizientere Nutzung der Infrastruktur und der verfügbaren Ressourcen.

Ziel des ProProS-Projektes ist es, einen digitalen Zwilling für die Fertigungs- und Montageprozesse der Werft aufzubauen, der für die Statuskontrolle und Optimierung der schiffbaulichen Produktion genutzt werden kann. Zusammen mit den Fertigungsexperten des WZL, die sich um die Entwicklung der produktionstechnischen Logik kümmern, bilden wir die Planungsdaten aus dem Sollprozess (Produktstruktur, Arbeitsaufträge, Montagereihenfolge, Terminierung etc.) in einem durchgängigen Datenmodell ab, so dass sie in Echtzeit mit den Ist-Daten- aus Fertigung und Montage abgeglichen werden können.

Das Verbundprojekt mit einem Gesamtumfang von 3,2 Millionen Euro, das vom BMWi gefördert und von der Fr. Lürssen Werft koordiniert wird, unterteilt sich in verschiedene Phasen. In den ersten beiden Meilensteinen geht es darum, den Materialfluss abzubilden, um erkennen zu können, wo sich die zu produzierenden Teile befinden, und die Solldaten aus der Planung zu integrieren. Sie sollen dann in kommenden Meilensteinen mit den Ist-Daten abgeglichen werden, um Abweichungen feststellen und die Planungsdaten gegebenenfalls anpassen zu können. Das Projekt läuft noch bis 2022. Erste Zwischenergebnisse wollen die Projektpartner auf der COMPIT 2021 präsentieren.

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