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PROSTEP referiert auf der COMPIT über die NAPA-AVEVA-Integration

Von Matthias Grau

PROSTEP sponsert in diesem Jahr die COMPIT Konferenz im irischen Tullamore und wird dort einen Vortrag über die Integration von schiffbaulichen Designtools in der frühen Entwicklungsphase halten. Konkret wird die neue NAPA-AVEVA-Schnittstelle dargestellt und die damit verbunden verbesserten Möglichkeiten, die sie für eine durchgängige Integration der Daten und Prozesse im Schiffbau bietet.


Die Unternehmen in der marinen und Offshore-Industrie stehen bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse vor der Qual der Wahl: Entweder sie entscheiden sich für einen Best of Suite-Ansatz, d.h. eine integrierte Lösung für die Schiffskonstruktion aus der Hand eines Herstellers, die vielleicht nicht alle funktionalen Anforderungen der verschiedenen Disziplinen und Bereiche abdeckt. Oder aber sie nutzen die jeweils besten Lösungen für die verschiedenen Aufgaben und stehen damit vor der Frage, wie sie die digitale Toolkette so integrieren können, dass die Daten möglichst durchgängig fließen.

Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile, aber in den meisten Fällen entscheiden sich die Schiffbauer schon aufgrund ihrer gewachsenen IT-Landschaften für den Best of Breed-Ansatz. Er ist aber nur dann von Erfolg gekrönt, wenn der Kostenaufwand für die Integration der Tool-Landschaft geringer ist als der Mehraufwand, der sich aus den funktionalen Einschränkungen einer Best of Suite-Lösung ergibt. Als Spezialist für die CAD- und PLM-Integration wird PROSTEP den Teilnehmer der COMPIT erläutern, welche Anforderungen sie bei der Integration der Toolkette aus unternehmerischer Sicht und mit Blick auf die IT-Organisation beachten sollten.

Mit der Implementierung einer Schnittstelle ist es nicht getan. Zunächst einmal muss geklärt werden, ob die Daten in eine oder in beide Richtungen fließen sollen, ob alle Informationen, die das Zielsystem benötigt, im Ausgangssystem vorhanden sind, ob ihre Datenmodelle kompatibel sind und ob native Daten oder nur geometrische Repräsentationen benötigt werden. Wichtig sind auch Aspekte wie die Nutzung von Katalogteilbibliotheken, die gegebenenfalls vereinheitlicht werden müssen. Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie häufig der Datenabgleich erfolgen muss, welche Datenmengen dabei synchronisiert werden müssen und ob der Austauschprozess permanent überwacht werden soll. Dann erst kann man sich auf die Suche Standard-Schnittstellen für den Datenimport und -export machen.

Am Beispiel der neuen NAPA Steel / AVEVA Marine-Schnittstelle wird PROSTEP dann die Herausforderungen bei der Integration zweier schiffbauspezifischer CAD-Anwendungen näher erläutern. PROSTEP hat das Schnittstellen-Konzept erstmals im Herbst letzten Jahres auf der NAPA User Konferenz in Helsinki vorgestellt, wo es auf großes Interesse stieß.

NAPA Steel wird überwiegend in der frühen Entwurfsphase, z.B. für die Berechnung von Auftrieb, Widerstand und Manövrierfähigkeit eingesetzt. Für die Konstruktion der schiffbaulichen Stahlstrukturen und Ausrüstung setzen die meisten Werften dagegen die Software AVEVA Marine ein. Obwohl beides so genannte intent-driven Systeme sind, die nicht primär explizite Geometrie erzeugen, sondern die Art und Weise ihrer Erzeugung parametrisch sowie über die topologischen Beziehungen zu anderen Elementen beschreiben, lassen sich die Daten aus NAPA Steel nicht eins zu eins in AVEVA Marine weiter verwenden. Die unterschiedlichen Semantiken der beiden Systeme müssen so aufeinander abgebildet werden, dass Topologie-Definition, parametrische Durchbrüche und andere Features in bester Qualität übertragen bzw. im Zielsystem neu aufgebaut werden können.

Das Besondere an der von PROSTEP entwickelten Import-Strategie ist ihre hohe Fehlertoleranz: Die Schnittstelle ist in der Lage, auch nicht genau definierte Topologie-Informationen in einer geringeren Qualität zu übergeben, z.B. als reine Geometrie. Der Anwender muss keine langen Fehlerreports durchlesen, um zu verstehen, welche Daten welche Qualität haben, sondern erkennt das anhand der unterschiedlichen farblichen Schattierungen. Die Schnittstelle wird im Auftrag von NAPA entwickelt und unterstützt in der aktuellen Ausbaustufe bereits die Übertragung von 80 Prozent der Komponenten.

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