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PROSTEP unterstützt die Werften der MEYER Gruppe bei der Umsetzung ihrer Multi-CAD-Strategie

Von Matthias Grau

Unternehmen in Schiffbau- und Offshore-Industrie nutzen für die Konstruktion im Stahlbereich und im Maschinenbau häufig unterschiedliche CAD-Systeme, zwischen denen dann die Modelle ausgetauscht werden müssen. Auf dem CADMATIC User Meeting im finnischen Turku stellte PROSTEP zusammen mit MEYER die Integrationslösung zwischen 3DEXPERIENCE (CATIA V6) und CADMATIC vor, die die Koexistenz der beiden CAD-Systeme ermöglicht.

Die MEYER Group hat sich im Rahmen der Harmonisierung der heterogenen IT-Systemlandschaften an den verschiedenen Werft-Standorten für eine Multi-CAD-Strategie entschieden: Schiffsrumpf und architektonische Bereiche (Interieur und Decksaufbauten) sollen künftig auf allen Werften mit dem CAD-System CATIA V6 modelliert werden, während für die maschinenbauliche Ausrüstung (Rohleitungen, Lüftungskanäle, Kabelbahnen etc.) das schiffbauspezifische CAD-System von CADMATIC OY eingesetzt wird. Die Multi-CAD-Strategie erfordert einen regelmäßigen Modellabgleich zwischen beiden Systemwelten, damit die Konstrukteure in den verschiedenen Disziplinen z.B. die Outfitting-Komponenten korrekt verbauen und in der Rumpfstruktur die Durchbrüche für die Rohrleitungen erzeugen können.

Die Herausforderung beim Modellabgleich besteht darin, dass CADMATIC ein sogenanntes intent-driven CAD-System ist. Es speichert im Unterschied zu CATIA V6 keine expliziten Volumen- oder Flächenmodelle, sondern zeichnet nur die Art und Weise auf, wie die Bauteile erzeugt und platziert werden. Das Mapping der unterschiedlichen CAD-Modelle erfordert ein sehr tiefes System-Know-how, das die Schiffbau-Experten von PROSTEP schon bei der Entwicklung einer CAD-Konvertierungslösung für die MEYER Werften in Papenburg und im finnischen Turku in einem früheren Projekt unter Beweis stellten.

Aufbauend auf ihren Erfahrungen bei der Konvertierung von mechanischen CAD-Modellen in die Formate der schiffbauspezifischen Spezialsysteme entwickelten sie gemeinsam mit MEYER jetzt eine Integrationslösung, die den automatisierten Austausch von Modellinformation in beide Richtungen erlaubt.

Die CAD-Modelle werden dabei in das jeweils andere System als Störkante mit Anschlusspunkten übertragen und können als Referenzgeometrie für die Erzeugung der nativen CAD-Modelle genutzt werden. Abgeglichen werden die CATIA- und CADMATIC-Modelle regelmäßig automatisch und bei Bedarf auch manuell.

Im Rahmen der ersten Projektphase, die erfolgreich abgeschlossen ist, implementierte PROSTEP auch einen Workflow, der es ermöglicht, Änderungen an der Rumpfstruktur in CATIA wie z.B. Durchbrüche für Rohrleitungen direkt aus CADMATIC heraus zu beantragen. Akzeptiert der CATIA-Anwender die vorgeschlagene Änderung in seinem PLM-System, wird ausgehend von der Geometrie und den Eigenschaften des Rohrs in der Rumpf-Geometrie automatisch der entsprechende Durchbruch erzeugt. Gegenstand von Phase zwei ist Verbesserung der Robustheit, Bedienbarkeit und Administrationsfähigkeit der Lösung sowie die Multi-Projektfähigkeit.

Auf dem CADTMATIC User Meeting in Turku erläuterten die Projektpartner vor Kurzem die Funktionsweise der Lösung, die in Papenburg bereits produktiv genutzt wird und künftig auch an den anderen Werften der MEYER Gruppe eingesetzt werden soll. Sie stieß bei den CADMATIC-Anwendern auf großes Interesse.

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