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Unternehmen haben bereits Erfahrung mit Künstlicher Intelligenz

Von Rainer Zeifang

Die Unternehmen haben mehr Erfahrungen mit der Künstlichen Intelligenz (KI) als man vermuten würde. Das war eines der Erkenntnisse des PROSTEP-Webinars über den Nutzen der KI in der Produktentwicklung, an dem mehr als 50 Personen teilnahmen. Die größten Potenziale für die KI sehen die Teilnehmer*innen im Anforderungsmanagement, in der Prozess-Automatisierung und in der Informationsrecherche.

Im Mittelpunkt des Webinars stand die Frage, wofür die KI in der Produktentwicklung nutzbringend eingesetzt werden kann. Die beiden KI-Experten von PROSTEP erläuterten den Teilnehmer*innen zunächst die Herausforderungen, die Unternehmen mit Hilfe der KI zu bewältigen versuchen. Dazu gehören die steigende Komplexität der Produkte und Entwicklungsprozesse und die damit eingehende Datenflut, aber auch der wachsende Zeit- und Kostendruck. Gleichzeitig machen die Überalterung und der zunehmende Mangel an Fachkräften eine Automatisierung repetitiver Aufgaben erforderlich. Die KI ermöglicht eine stärker wissensbasierte und datengetriebene Produktentwicklung, was die Markteinführung der Produkte beschleunigt und die Wettbewerbsfähigkeit verbessert.

Zu den Anwendungsbereichen, in dem sich Unternehmen den größten Nutzen von der KI versprechen, gehört neben der Informationsrecherche die Prozess-Automatisierung und das Anforderungsmanagement. Das ergab eine der Mentimeter-Umfragen unter den Teilnehmer*innen des Webinars, nachdem die Experten eine Reihe praktischer Anwendungsfälle aus dem Umfeld der Produktentwicklung vorgestellt hatten. Gezeigt wurde, wie sich die Qualität von Anforderungen mit Hilfe eines Chatbots kontrollieren lässt, welcher unternehmensspezifische Kriterien mit generativen Sprachmodellen kombiniert. (RAG oder Retrieval-Augmented Generation).

Die Qualitätskotrolle im Requirements Engineering ist wichtig, um Fehlentwicklungen durch unvollständige oder missverständlich beschriebene Anforderungen zu vermeiden.

Der Chatbot prüft nicht nur die Qualität der Anforderungen, sondern optimiert sie auch strukturell, was ihre Weiterverarbeitung in Anforderungsmanagement-Systemen erleichtert. In einem weiteren Use Case demonstrierten die Experten, wie sich aus den optimierten textuellen Anforderungen automatisch ein Systemmodell im SysML V2-Format generieren lässt. Der RAG-basierte Chatbot ist außerdem in der Lage, aus den Anforderungen direkt Testfälle abzuleiten und diese zu verknüpfen, um sie später bei Änderungen z.B. für Impact-Analysen nutzen zu können.

 

Die Herausforderung der KI besteht jedoch nicht darin, einen Chatbot zu entwickeln, sondern zu verstehen, wie die Prozesse funktionieren, die damit optimiert werden sollen. PROSTEP und die Tochtergesellschaft BHC bündeln hier Fähigkeiten, die wichtig für eine effiziente Implementierung und Nutzung der KI sind. Die langjährige Erfahrung in der PLM-Strategieberatung und das tiefe Branchenwissen in Automotive, Aerospace, Maschinen- und Anlagenbau und Schiffbau sind hierbei besonders hilfreich. Dadurch kann PROSTEP Unternehmen bei der Auswahl und Implementierung von PLM-Systemen und auch bei der Implementierung von KI-Anwendungen in ihre Prozesse, Methoden und Tools optimal unterstützen. Der Leistungsumfang reicht von der Entwicklung einer KI-Strategie für passende Use Cases über die Umsetzung von KI-Chatbots und -Agenten zur Wissensbereitstellung und Prozessautomatisierung bis hin zu maßgeschneiderten KI-Lösungen und der automatischen Generierung von Testfällen.

PROSTEP begleitet seine Kunden von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Umsetzung von KI-Lösungen. Durch den gezielten Einsatz von KI entlastet PROSTEP die Fachkräfte und stellt konsistente und aktuelle Informationen zur Verfügung. Dadurch werden Prozesse erheblich beschleunigt, was eine agilere Produktentwicklung ermöglicht und die Time to Market nachhaltig verkürzt.

In der abschließenden Q&A-Session kam unter anderem die Frage auf, wie sichergestellt werden kann, dass personenbezogene Daten, die zum Training der KI genutzt werden, nicht in die Cloud gelangen. Die KI-Experten von PROSTEP empfahlen bei der Vorbereitung der Daten darauf zu achten, dass personenbezogene Daten anonymisiert oder sogar komplett entfernt werden. Alternativ ließen sich auch kleinere Large Language Models lokal („on premises“) betreiben, um Datenschutzanforderungen zu erfüllen.

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