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Global Change Management für eine effiziente Produktentwicklung

Von Johannes Lützenberger

Änderungen zu beherrschen, ist eine große Herausforderung bei der Entwicklung komplexer, softwareintensiver Produkte. Die Unternehmen benötigen deshalb ein domänenübergreifendes Global Change Management, das bei Änderungen für Transparenz über Abteilungs- und Systemgrenzen hinweg sorgt. Mit der Digital-Thread-Lösung OpenCLM, können sie ihre Prozesse und IT-Systeme transparent vernetzen.

Wenn Produkte geändert werden müssen, wird es schnell komplex – insbesondere bei mechatronischen Systemen, denn Änderungen betreffen in der Regel mehrere Fachbereiche und sind damit ein Querschnittsthema. Umso wichtiger ist ein Änderungsmanagement, das die involvierten Disziplinen und Domänen koordiniert, synchronisiert und digital zusammenführt. Genau hier setzt das Konzept des Global Change Managements an.

Änderungen entstehen aus den unterschiedlichsten Gründen: neue gesetzliche Vorgaben, geänderte Marktanforderungen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse oder Rückmeldungen von Kund*innen. Zunächst entwickeln die Systemingenieur*innen für die Anforderungen alternative Lösungsansätze. Nach der Auswahl eines geeigneten Ansatzes gibt es einen entsprechenden Change Request, an dessen Umsetzung dann verschiedene Fachbereiche beteiligt sind: Systems Engineering, Mechanik, Elektrik/Elektronik (E/E), Software, etc.

Die Herausforderung liegt nicht allein in der technischen Umsetzung, sondern in der Koordination über Disziplin- und Domänengrenzen hinweg, denn jede Domäne arbeitet mit eigenen Prozessen und Tools. Der Austausch von Informationen erfolgt häufig manuell – über Excel-Listen, E-Mails, Meetings oder Chatnachrichten. Die Folge: Medienbrüche, Versionskonflikte, intransparente Entscheidungen. Abhängigkeiten zwischen Teiländerungen bleiben oft unsichtbar, der Gesamtprozess wird schwer steuerbar.

Mit unserer Digital Thread-Lösung stellen wir Unternehmen ein Werkzeug zur Verfügung, das diese Prozesse strukturiert, verknüpft und digital nachvollziehbar macht. OpenCLM bildet den sogenannten Digital Change Thread ab – einen digitalen roten Faden durch den gesamten Änderungsprozess. Alle relevanten Informationen werden in einem zentralen Change Cockpit zusammengeführt: kontextualisiert, verlinkt und visuell aufbereitet. Ingenieur*innen und Projektverantwortliche erhalten damit einen transparenten Überblick über den Fortschritt von Änderungen, deren Abhängigkeiten und den betroffenen Artefakten in den jeweiligen IT-Systemen.

Ein besonderer Vorteil der Lösung liegt in der Fähigkeit, Änderungen domänenübergreifend zu orchestrieren. So können unterschiedliche Change-Prozesse aus Mechanik, Software oder Elektronik zusammengeführt und in einen konsistenten Gesamtablauf integriert werden. Der aktuelle Reifegrad einer Änderung wird aggregiert, sodass jederzeit klar ist, in welchem Stadium sich welche Domäne befindet.

In der aktuellen Release 4.0 lassen sich Workflows über eine Low-Code-Umgebung einfach und individuell konfigurieren. Unternehmen können damit eigene Prozessmodelle abbilden, Quality Gates definieren und automatisierte Abläufe einrichten. Die lückenlose Dokumentation aller Prozessschritte, inklusive Iterationen, sorgt für eine hohe Nachvollziehbarkeit und ermöglicht eine belastbare Qualitätssicherung.

Dabei ist besonders relevant, dass sich die Workflows an branchenspezifischen Vorgaben orientieren, etwa an den VDA-Standard (Verband der Automobilindustrie) oder das international verbreitete Prozessmodell A-SPICE (Automotive SPICE). Diese Standards definieren klare Anforderungen an Änderungsprozesse, etwa hinsichtlich Rückverfolgbarkeit, Qualitätssicherung und Dokumentation.

OpenCLM ermöglicht die revisionssichere Auslegung des Änderungsmanagements im Einklang mit regulatorischen Anforderungen. Dies gelingt durch transparente Prozessführung, automatisierte Freigabe-Workflows und regelbasierte Baseline-Erstellung. 

Diese Erstellung von Baselines lässt sich auch automatisieren: Anhand definierter Regeln können Baselines zu bestimmten Zeitpunkten, Statuswerten oder Prozessschritten automatisch erzeugt werden. So lassen sich Entwicklungsstände präzise festhalten und später zuverlässig rekonstruieren – ein wichtiger Aspekt bei Auditierungen oder im Rahmen sicherheitskritischer Projekte.

In einer zunehmend vernetzten Produktentwicklung wird die Fähigkeit, Änderungen kontrolliert und übergreifend zu managen, zur Schlüsselfähigkeit. Global Change Management ist dabei mehr als ein technisches Hilfsmittel – es ist ein strategisches Prinzip, um Silos aufzubrechen, Transparenz zu schaffen und Teams verlässlich zu vernetzen. Lösungen wie OpenCLM bieten die nötige digitale Infrastruktur, um diese Prozesse effizient, nachvollziehbar und konform mit Branchenstandards zu gestalten. Damit verschaffen sich Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil.

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