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Systems Engineering erfordert Global Change Management

Von Johannes Lützenberger

Was muss eine Software-Lösung können, um System Engineers alle erforderlichen Informationen bereitzustellen? Mit dieser Frage beschäftigte sich das von PROSTEP ausgerichtete World Café auf dem Tag des Systems Engineerings (TdSE) in Leipzig. Eine wesentliche Erkenntnis war, dass die Lösung Prozesse wie das Änderungsmanagement domänenübergreifend abbilden und unterstützen muss.

Tag des Systems Engineerings ist eigentlich ein feines Understatement, denn die Veranstaltung in Leipzig ging über drei Tage. Mit mehr als 350 Teilnehmer*innen war sie sehr gut besucht. PROSTEP war in Leipzig mit einem Stand vertreten, auf dem wir unsere Digital-Thread-Lösung OpenCLM präsentierten. Außerdem organisierten wir ein World Café, um die Anforderungen der Systemingenieur*innen hinsichtlich der Informationsbereitstellung besser kennenzulernen.

Aus dem gemeinsamen Brainstorming lassen sich fünf wesentliche Erkenntnisse ableiten:

  • Die Anwendenden im Systems Engineering benötigen nicht nur die Informationen, sondern auch den Kontext.
  • Informationen, Änderungen, Reifegrade etc. müssen über Domänengrenzen hinweg nachvollziehbar sein.
  • Dazu müssen auch die Prozesse domänenübergreifend abgebildet, gesteuert und orchestriert werden.
  • Um Entscheidungen dokumentieren zu können, muss die Historie der Arbeitsfortschritte in domänenübergreifenden Baselines festgehalten werden.
  • Die Kollaboration mit Kolleg*innen, anderen Abteilungen oder externen Partnern erfordert ein rollenbasiertes Rechtekonzept, das die Informationen nach dem Need-to-Know-Prinzip zugänglich macht.

Einer der Prozesse, der im World Café immer wieder genannt wurde, ist das Global Change Management. Global bedeutet in diesem Kontext, dass der Prozess über Domänen- und Unternehmensgrenzen hinweg unterstützt werden muss. Dieser Änderungsprozess ist vor allem für die Nutzungsphase des Produkts relevant und muss oft branchenspezifisch ausgelegt werden, wie der Change Prozess nach VDA oder nach A-SPICE.

Änderungen können sehr unterschiedliche Ursachen und Auslöser haben. Je nach Branche lösen oft Gesetzesänderungen oder neue wissenschaftliche Erkenntnisse einen Änderungsprozess aus. Ein klassischer Fall ist sicherlich die Rückmeldung von Kunden, dass etwas nicht erwartungsgemäß funktioniert. Wenn dieser Issue für das Produkt als solches relevant ist, wird er zum Ausgangspunkt für eine Änderung. Aus dem Issue wird dann eine Anforderung, für die zunächst alternative Lösungsansätze entwickelt werden. Das ist vor allem eine Aufgabe der Systemingenieur*innen, die dafür ihre domänenspezifischen Werkzeuge einsetzen.

Ist die Entscheidung für eine Alternative gefallen, wird diese als Change Request spezifiziert. In diese Phase des Änderungsprozesses sind weitere Fachabteilungen (z.B. Mechanik, E/E, Software, etc.) involviert, die auch für die Umsetzung der Änderungen im Rahmen der Change Order(s) verantwortlich sind. Zwischen den domänenspezifischen Änderungen bestehen mehr oder weniger explizite Abhängigkeiten, die in den allermeisten Fällen nicht digital abgebildet sind. Um eine Zusammenarbeit zu gewährleisten, finden einzelne Änderungsprozesse in den Domänentools statt und die Synchronisation erfolgt manuell in Tabellen, Meetings oder eben durch Absprachen per Mail oder Chat.

Die Komplexität heutiger mechatronischer Produkte verlangt nach einer Möglichkeit den Änderungsprozess auch digital als Querschnittsprozess abzubilden und gleichzeitig mit den entsprechenden Artefakten in den Domänensystemen zu verknüpfen. Sprich den Digital Thread für die Änderung aufzubauen. Dieser digitale rote Faden bildet die Abhängigkeiten kontextuell und prozessual ab. Dafür benötigen die Ingenieur*innen ein Change Cockpit, das es ihnen erlaubt, die Informationen im Kontext zu visualisieren und ihre Arbeitsfortschritte zu sehen.

Dieses Cockpit stellt ihnen OpenCLM zur Verfügung. OpenCLM ist eine leichtgewichtige Web-Anwendung, die Informationsobjekte aus verschiedenen domänenspezifischen IT-Systemen miteinander verlinkt. Dadurch bietet sie die Möglichkeit, einen Digital Change Thread aufzubauen, der die Prozess- und Datensicht abbildet. Die einzelnen domänenspezifischen Change-Prozesse werden zentral zusammengebracht und orchestriert. Zusätzlich aggregiert die Lösung den Reifegrad der Änderungen und dokumentiert, wie weit die Domänen mit ihren Änderungen sind.

Mehr Informationen über OpenCLM als Lösung für das Global Change Management erfahren Sie hier.

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