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SmartSE-Projektgruppe zeigt Traceability-Lösung in Aktion

Von Kim Steinkirchner

Das SmartSE-Projekt des prostep ivip Vereins geht in die nächste Runde. Zeit für eine Zwischenbilanz. In einem Web-Seminar gaben die Projektpartner, zu denen auch PROSTEP gehört, einen Überblick über die aktuell laufenden und künftig geplanten Aktivitäten. Einer der Showcases zeigte, wie Simulationsaufgaben und -ergebnisse über mehrere Partner und Tools hinweg nachvollziehbar ausgetauscht werden können.

Das SmartSE-Projekt ist eines der ältesten und erfolgreichsten Projekte des prostep ivip Vereins. Seit nunmehr neun Jahren beschäftigen sich die Projektpartner mit der Frage, welche Prozesse, Formate und Tools erforderlich sind, um die kollaborative Entwicklung und Validierung von komplexen Produkten in einer mehrstufigen Lieferkette zu ermöglichen. Sie haben z.B. den FMI-Standard (Functional Mock-Up Interface) für den Austausch von Simulationsmodellen evaluiert, einen Referenzprozess für den Austausch dieser Modelle etabliert, der inzwischen auch im Verbundprojekt SET Level zur Absicherung autonomer Fahrfunktionen eingesetzt wird, und Building Blocks für die simulationsbasierte Entscheidungsfindung definiert.

Bevor das Projekt in die Phase V tritt, wollten die Projektpartner ihre bisherigen Arbeitsergebnisse präsentieren. Anhand von Showcases demonstrierten sie die prototypische Umsetzung der kollaborativen Systementwicklung unter Nutzung bestehender oder in der Entwicklung befindlicher Standards. Dazu gehöre neben dem FMI-Standard für den Austausch von Simulationsmodellen der Standard SSP (System Structure & Parameterization), der als Container für den Austausch von Simulationspaketen dient. Diese Pakete enthalten neben den Simulationsaufgaben und -modellen auch Informationen über den Simulationsprozess, d.h. die einzelnen Prozessschritte und damit verknüpften Ressourcen. Sie werden im XML-basierten STMD-Format (Simulation Task Meta Data) beschrieben.

Wie mit Hilfe dieser Standards Simulationsaufgaben und -modelle zwischen Entwicklungspartnern mit heterogenen Systemumgebungen ausgetauscht werden können, demonstrierten Vertreter von PROSTEP, Dassault Systèmes, eXXcellent solutions und PMSF IT Consulting in einem der Showcases. 

Kernelement des Showcase war der von den Partnern etablierte „Credible Simulation Process“, der beim Austausch die Rückverfolgbarkeit (Traceability) von den Anforderungen über das Simulationsergebnis bis zur Evaluation und der simulationsbasierten Entscheidungsfindung sicherstellt.

Die Partner definierten die Simulationsaufgabe in der von PROSTEP entwickelten Traceability-Lösung TRACY und übergaben sie dann für ihre Umsetzung und Ausführung an orchideo easySSP von eXXcellent, Dymola von Dassault und die FMI Workbench von PMSF. Die Toolkette ist nicht untypisch für kollaborative Simulationsprozesse. Die Lösung funktioniert aber auch mit anderen Tools, sofern sie die entsprechenden Austauschformate unterstützen.

Nach Abschluss der Simulation wurden die Pakete wieder in die Traceability-Lösung eingecheckt, um die Ergebnisse prüfen und rückverfolgbar dokumentieren zu können. Außerdem demonstrierte PROSTEP im Rahmen des Showcase die Möglichkeit, mit der Lösung Impact Analysen durchzuführen und z.B. zu untersuchen, welche Simulationsmodelle in welchen Simulationen eingesetzt wurden. Das ist hilfreich, um die Auswirkungen von Modellfehlern auf andere Projekte abschätzen zu können.

Für das Jubiläumsjahr von SmartSE haben sich die Projektpartner viel vorgenommen. In der Phase V wollen sie aufbauend auf den bisherigen Ergebnissen untersuchen, ob die Simulationskette auch bei der Zusammenarbeit mit mehreren Zuliefern und Unterlieferanten funktioniert. Und sie wollen wissen, wie sich der Ansatz des Systems Engineerings mit agilen Vorgehensweisen kombinieren lässt. Außerdem werden sie in einem der fünf „Work Packages“ der Frage nachgehen, wie Modelle unterschiedlicher Abstraktionsniveaus miteinander simuliert werden können.

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