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Industrie 4.0 und die Folgen für PLM

von Karsten Theis

Was Industrie 4.0 für PLM-Technologie und PLM-Anbieter bedeutet, ist eine der Fragen, mit denen sich PROSTEP in letzter Zeit intensiv beschäftigt. Das zeigt auch das Interview mit unserem Vorstandsvorsitzenden Dr. Bernd Pätzold in der aktuellen Ausgabe unseres neu gestalteten Newsletters. Marketingleiter Joachim Christ verrät Ihnen die Gründe für den Facelift.

Die vierte industrielle Revolution, die durch das Internet of Things (IoT) ausgelöst worden ist, verschiebt die Gewichtung zwischen Produkt und Dienstleistungen und führt zur Entstehung neuer Geschäftsmodelle. Das wirkt sich natürlich auch auf den Produktentstehungsprozess aus, der eigentlich kein Produktentstehungsprozess mehr ist, weil das Produkt im Extremfall nur noch Mittel zum Zweck der Erbringung einer Dienstleistung ist. Der Lebenszyklus dieser Dienstleistungen reicht weit über den Start of Production der Produkte hinaus.

Ein zweiter wichtiger Trend ist, dass diese Produkte zur Erbringung der Dienstleistung immer stärker mit anderen Produkten und Systemen vernetzt werden. Sie erfassen Sensordaten und geben sie weiter, aus denen Informationen gewonnen werden, die ihr Verhalten steuern. Oder, und das ist der neueste Trend, um das spätere Verhalten der Produkte schon im virtuellen Stadium zu simulieren. Digitale und reale Produkte werden sich immer ähnlicher, weshalb man auch von Digital Twins spricht.

Im Bereich der Fertigung ist die intelligente Vernetzung vom Maschinen, Anlagen, Werkstücken und IT-Systemen die Voraussetzung für das, was die Amerikaner mass customization nennen: Die kundenindividuelle Serienfertigung. Sie führt dazu, dass nicht nur die Komplexität der Entwicklungs- und Fertigungsprozesse massiv zunimmt, sondern auch ihr Vernetzungsgrad.

Wenn es mehr nicht möglich ist, jede theoretisch mögliche Konfiguration eines Produkts in der Entwicklung zu simulieren, muss zumindest jede bestellte Produktvariante vor dem Produktionsstart abgesichert werden. Das erfordert eine viel dichtere und vor allem bidirektionale Datenkommunikation zwischen Entwicklung und Fertigung bzw. Fertigungsplanung. Stichwort Digital Manufacturing.

Was bedeutet das alles für die strategische IT-Bebauung? Viele Unternehmen stellen die klassische Aufgabenverteilung zwischen PLM-System als Plattform für das Engineering und ERP-System als Backbone-Systeme für die übrigen Unternehmensprozesse infrage. Sie überlegen, ob das PLM-System nicht vielleicht das bessere Backbone ist, um einen ungehinderten Datenfluss an der grünen Grenze zwischen Entwicklung und Produktion zu gewährleisten.

Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Einschätzung mit unseren PLM-Experten zu teilen. Denn ganz gleich wie die Diskussion ausgeht, dürfte sicher sein, dass auf die PLM-Systeme mit Industrie 4.0 und IoT neue Aufgaben zukommen.

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